Neues Jahr, neues Glück – und neues Reiseglück. Das sind die Reiseziele 2024, die Travellers aus dem Internaut-Clan im neuen Jahr ansteuern wollen.
Pläne und Hoffnungen, Vorfreude, frischer Mut – und ein Blick auf die persönliche Bucket-List: So beginnt für mich jeweils das neue Reisejahr.
Bezüglich der Reiseziele 2024 öffne ich heute die Runde: Sieben höchst reiselustige Menschen verraten Dir hier, wo sie im neuen Jahr hinreisen wollen. Und warum.
Reiseziele 2024: Querweltein auf drei Kontinenten
Kleiner Spoiler: Wenn ich mir die Liste so ansehe, regt sich beim mir ein einziger grosser Gedanke: Wow, da würde ich überall auch gerne hin.
Spoiler zwei: Klassische Stranddestinationen oder Trophäen-Sehenswürdigkeiten sind nicht dabei. Sondern Ziele auf drei Kontinenten, die für Charme, Cachet und Kopfkino stehen.
Luisa Helena Ehrenzeller: Auf dem Götterweg nach Florenz wandern
«Als mich eine Freundin fragte, ob ich eine längere Strecke ab Bologna mitwandern möchte, habe ich gleich zugesagt. Denn die Starke Strecke Bologna gefällt mir besonders gut (special thanks für den Tipp zum Fior die Sale) und die Stadt sowieso.
Klingt toll, habe ich mir also gedacht. Aber Moment mal, wie lange soll diese Wanderung überhaupt gehen? In ca. fünf bis sieben Tagen möchten wir auf der Via degli Dei, dem Götterweg, von der Emilia Romagna via Apennin in die Toskana wandern.
Wenn alles klappt, spazieren wir also nach 130 Kilometern in Florenz ein. Der Götterweg ist eine historische Handelsroute, genutzt von Etruskern und Römern. Erst in den 1990er Jahren wurde der Weg von einer Wandergruppe (anscheinend mit dem Namen Dû pâs e ’na gran magnè, was im lokalen Dialekt wohl so viel heissen soll wie zwei Schritte und ein grossartiges Mahl) aus Bologna wiederbelebt.
Denn ihre Motivation, um die Stadt Florenz zu erreichen, was das gute Essen, das nach der Mehrtageswanderung auf sie wartete. Eine Wanderung im Zeichen des Essens und Geniessens klingt ganz nach meinem Geschmack!»
Über Luisa Helena Ehrenzeller
Luisa Helena stammt aus Basel, lebt heute in Bern und reist fürs Leben gern.
Und lebt teilweise auch vom Reisen: Als Reiseleiterin, einem Traumberuf, der aber auch seine Tücken mit sich bringt.
Über ihre Erfahrungen und Erlebnisse hat Luisa Helena im Eigenverlag ein Buch veröffentlicht.
Ihr Werk «Reisefrei» gibt Einblicke in das Leben als Reiseleiterin. Hauptberuflich ist Luisa Helena seit März 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis.
Alan Frei: Nach Vietnam, immer dem Magen nach
«Ich freue mich auf meine Reise nach Vietnam, da ich gehört habe, dass das Streetfood in Vietnam eins der besten auf der Welt ist und ich Länder am liebsten durch den Magen kennenlerne.
Meine Route in Vietnam? Ist noch nicht fix. Der grobe Plan aber steht: Immer dem Magen nach.
Erfahrungen habe ich mit der Magen-Route schon verschiedene gemacht, im positiven wie im negativen Sinne. Positive zum Beispiel in Italien: Je kleiner das Dorf, desto besser das Essen.
Ein eher negatives Beispiel: Als ich auf einer Tuk-Tuk Rally durch Indien gefahren bin, musste man sich immer zwei bis dreimal überlegen, ob man dieses Streetfood wirklich essen will oder nicht. Auch deshalb, weil man per Tuk-Tuk jeweils nicht so einfach zu einer Toilette kam…»
Reiseziele 2024: Über Alan Frei
Alan lebt in Zürich und ist Reise-Fan und Startup-Unternehmer durch und durch.
Bekannt wurde Alan Frei vor allem als Co-Gründer der Schweizer Sextoy-Händlerin Amorana.
Nach dem Exit von Amorana ist der Schweiz-Philippiner Alan hauptsächlich als Entrepreneur für seine neue Firma Alan Frei Company tätig.
Daneben steht aktuell regelmässiges Training auf dem Programm: Für die Olympischen Winterspiele 2026 will Alan als Curler der philippinischen Delegation antreten.
Brigitte Jurczyk: Nach Palm Springs, zurück in die 70er
«Kürzlich bin ich in eine 70er Jahre Wohnung gezogen. Als ich jetzt meine Möbel aufstellte, merkte ich, wie gut sie doch in diese Mauern passen. Es sind nämlich vor allem Mid-Century-Stücke aus den 60er und 70er Jahren. Für die hatte ich nämlich schon immer ein Faible.
Die 70er Jahre sind für mich etwas Besonderes, weil sie so viel Verrücktes zur Welt gebracht haben. Innovatives und Aufbrechendes, Befreiendes – und vor allem Neues. Bei allen Krisen, die es auch schon damals auf der Welt gab, ist dieses Jahrzehnt für mich aber in jedem Fall mit etwas Positivem verbunden. Mit Kreativität und einer Prise Leichtsinn. Vielleicht weil ich damals noch ein Kind war und die Sommer so lang und unbeschwert.
Plötzlich kam mir jetzt Palm Springs in den Sinn. Vor zehn Jahre hatte mich diese kalifornische Ferienenklave von Hollywoodsgrössen wie Liz Taylor, Ava Gardner oder Frank Sinatra immens beeindruckt, geradezu überrascht. Jetzt hab ich das Gefühl: Ich muss wieder hin, in dieses konservierte, in Beton gegossene 60er, 70er-Jahre-Gefühl, das sich in extravaganter Architektur und Bonbonfarben zeigt.
Als die Superstars weiterzogen, hinterliessen sie ein Kaff mitten in der Wüste, das bald verstaubte. Rentner entdeckten es als Überwinterungsquartier für kleines Geld. Die 70er Jahre waren tot, niemand wollte sie mehr um sich haben – bis Mitte der 1990er Jahre jemand sah, welch erlauchter Designspielplatz hier hinterlassen wurde.
Heute gibt es im Frühling und Herbst Modernism Weeks in Palm Springs. Architekturguides führen durch den original 70er-Jahre-Lifestyle. Sammler haben die coolen Häuser mit Palme am Pool gekauft und frisch herausgeputzt. Einige stehen für Feriengäste offen.
Ich werde bald hinfahren. Damit ich hier in Hamburg nicht so lange auf den Sommer mit 70er-Jahre-Gefühl warten muss…»
Über Brigitte Jurczyk
Brigitte ist langjährige Reisejournalistin und lebt in Hamburg.
Wenn sie aus ihrem Redaktionsbüro In Words We Trust losreist oder losschreibt, geht es auch oft um die Themen Food, Design, Architektur und Medizin.
In der Vergangenheit war Brigitte Jurczyk auch für diesen Reiseblog en route.
Zum Beispiel für die Internaut-Stadtstrassen-Serie Starke Strecke, unterwegs auf der Lorettostrasse Düsseldorf. Das Rheinland ist auch die Gegend, wo Brigitte ursprünglich herstammt.
Anita Brechbühl aka Travelita: Jaguar- und City-Safari in Brasilien
«Seit meiner letzten Fernreise – und damit auch meiner letzten Reise mit einem Flugzeug – sind mittlerweile über vier Jahre vergangen. Ich hatte mir damals zum Ziel gesetzt, Flugreisen bewusst zu reduzieren und bei europäischen Destinationen bei der Anreiseform gänzlich auf Flugreisen zu verzichten.
Bezüglich der Reisepläne fürs neue Jahr hat mir bisher die Zeit gefehlt, um mir hierzu bereits viele Gedanken zu machen. Ideen habe ich so einige. Gefixt ist aber bisher einzig ein dreiwöchiges Zeitfenster für eine nun wieder mal anstehende Fernreise.
Ein Familienanlass in Brasilien schien mir die ideale Gelegenheit, um einen langersehnten Reisetraum in Erfüllung gehen zu lassen: eine Jaguar-Safari im Pantanal. Die einwöchige Pantanal-Tour wird mich von Cuiabá aus nach Porto Jofre führen.
Von dort aus ist vorgesehen, das grösste Binnenland-Feuchtgebiet der Erde begleitet von einem fachkundigen, lokalen Guide per Boot zu erkunden, mehr über die Flora und Fauna zu erfahren und hoffentlich den einen oder anderen Jaguar auf der Pirsch zu erspähen.
Nach der Jaguar-Safari im Pantanal geht die Brasilien-Reise mit Zwischenstopp in Brasilia – mit meinem beruflichen Hintergrund als Raumplanerin kann ich mir die einst als «Meisterwerk» der Stadtplanung geltende Planstadt nicht entgehen lassen – weiter in die der Metropole Sao Paulo vorgelagerten Küstenorte.
Wohin mich das letzte Drittel der Brasilien-Reise genau führen wird, ist hingegen noch nicht abschliessend definiert. Hoch im Kurs liegen jedoch der Nationalpark Chapada Diamantina und die historische Küstenstadt Salvador.»
Über Anita Brechbühl aka Travelita
Die gebürtige Bernerin Anita lebt in Zürich und betreibt seit 2012 den Reiseblog Travelita.
Wenn Anita mit ihrer Kamera ausrückt, sind die Reiseziele vielfältig.
Städtetrips, Wochenendausflüge, Fernreisen – das alles und mehr steht auf dem Menu bei Travelita.
Einen besonderen Namen hat sich Anita aka Travelita mit Ausflugs- und Wanderungs-Tipps in der Schweiz gemacht.
Christoph Ammann: Sehnsuchtsziel Helgoland
«Norddeutschland kenne ich aus privaten und beruflichen Gründen ziemlich gut, aber auf Helgoland war ich noch nie.
Irgendwie ein Sehnsuchtsziel, dieses windumtoste Eiland mit Klippen, schrägen Insulanern, einer bewegten Historie und einem Alleinstellungsmerkmal: Keine andere bewohnte deutsche Insel ist so weit entfernt vom Festland wie Helgoland.
33 Kilometer sind es von der Elbemündung bei Cuxhaven, andere Fährhäfen wie Büsum oder Bremerhaven liegen noch weiter weg. Und die Überfahrt mit der Fähre soll es in sich haben; die mitunter schwere See in der Deutschen Bucht lässt grüssen.
Worauf ich mich besonders freue: auf das Geschrei der Möven, die Brandung der Nordsee und das Tuten ausfahrender Schiffe. Und natürlich auf einen «Pharisäer», den mit Schlagrahm getarnten «Kafi fertig» nach norddeutscher Art.
Schliesslich muss man sich ja für die möglicherweise unruhige Rückfahrt Mut antrinken.»
Über Christoph Ammann
Christoph ist eine Schweizer Reisejournalisten-Legende.
26 Jahre lang war er Ressortleiter der «SonntagsZeitung», wo er zuletzt auch die Reiseseiten mehrer Titel aus dem Tamedia-Verlag verantwortete.
Auch nach seiner Pensionierung Ende 2022 ist Christoph Ammann mit vielen reisejournalistischen Projekten aktiv.
Der blinde Reisejournalist erhielt Ende 2023 den Ehrenpreis 2024 der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ).
Livia Güntert: Reif für die Insel, reif für Sri Lanka
«Seit Längerem ist mir klar, ich muss mal wieder verreisen. Aber nicht nur ein Wochenende an die Ostsee oder ein paar Tage in die Berge.
Nein, so richtig lange und weit weg.
Ohne Kompromisse und Zurückhaltung. Und so habe ich mich für sechs Wochen Sri Lanka im Frühjahr 2024 entschieden.
Vor Ort möchte ich mich Themen widmen, die in meinem Alltag leider oft zu kurz kommen; Yoga praktizieren, die Natur entdecken und Surfen lernen.»
Über Livia Güntert
Livia ist die jüngere der zwei Töchter des Internauten.
Sie lebt in Berlin, wo sie als Senior Country Manager und Autorin für das deutsche Reise-Startup Reisetopia arbeitet.
Livia war schon öfters unterwegs für meinen Reiseblog. In letzter Zeit leider nicht mehr so oft wie früher. Wofür ich natürlich Verständnis habe. Busy Lady halt.
Ein Internaut-Evergreen aus ihrer Feder ist der Reise-Gadget-Test über das angebliche Zwei-Sekunden-Wurfzelt von Decathlon. Was dann auch zu diesem Youtube-Video führte, das weiterhin das meistgeschaute auf dem Youtube-Kanal des Internauten ist.
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Zur AnmeldungAndreas Güntert: Catania Calling. Tschugger, too
«Reiseziele 2024? Da steht für mich Catania an erster Stelle. Ich will und darf zum ersten Mal nach Sizilien reisen.
Und ich muss: Immerhin hat sich die Internaut-Community in einer Wahl zwischen Sevilla und Catania entschieden. Für, Du ahnst es: Catania, Sizilien.
Daneben würde es mich sehr reizen, einmal den geheimnisvollen Pfynwald im Schweizer Kanton Wallis zu entdecken, einen der grössten zusammenängenden Föhrenwälder der Alpen.
Der Zusammenhang mit diesem Blog lässt sich leicht herstellen: Der Pfynwald spielt eine wichtige Rolle in der Schweizer TV-Serie Tschugger. Internaut-Gastautorin Silvia Schaub hat den Pfynwald in ihrem Blogpost über Reisen auf den Spuren von Tschugger derart lobend erwähnt, dass ich mir diesen wuchtigen Wald im Kanton Tschugger gerne einmal selber vor Ort ansehen möchte.»
Über Andreas Güntert
Andreas lebt in Männedorf am Zürichsee; er ist Gründer und treibende Kraft des unabhängigen Schweizer Reiseblogs der Internaut.
Der Internaut freut sich hier und heute einmal mehr darüber, oft auf die Inputs einer coolen Gruppe von Gastautorinnen und Gastautoren zählen zu dürfen.
So kommt noch mehr Salz in die Reise-Suppe.
Reiseziele 2024 – jetzt geht es los
Was kann ich da zum Schluss (und zum Anfang von 2024) noch sagen? Vielleicht dies: Grazie Internaut-Gang, grazie Community!
Und hey: Allen allesalles Gute für 2024!
P.S. Und wo führt Deine Reise 2024? Und warum gerade an dieses Reiseziel? Lass es die Community wissen, gleich unten in der Kommentarspalte.
Das Durmitor-Massiv in Montenegro und die angrenzende Tara-Schlucht (UNESCO-Weltnaturerbe) erkunden …
Den Debeli Namet am Bobotov kuk (Durmitor-Hauptgipfel), einen der südlichsten Gletscher Europas sehen und mit dem Tara-Canyon eine der tiefsten Schluchten weltweit erleben …
Hallo René und vielen Dank für diese Reise-Inspiration! Diese Gegend Europas ist bisher wirklich etwas zu kurz gekommen auf meinem Blog. Alles Gute fürs 2024, bester Gruss, -andreas aka der Internaut-
Wir möchten die Länder Dänemark, Schweden und Norwegen mit den königlichen Hauptstädten erkunden. Zudem steht auf eine Reise nach Ischia auf dem Plan.
Hallo Ulrike, das klingt anmächelig. Und macht mir grad so ein bizzli ein schlechtes Gewissen. Die nordischen Länder sind bei mir, bis auf ein wenig Kopenhagen und ein wenig Stockholm, noch sehr schwach präsent. Bon voyage, bon 2024! Gruss, -andreas aka der Internaut-
Chile und Bolivien …. Salz, Wüste und Vulkane…..
Dankeschön, Emily: Salz, Wüste und Vulkane – guter Mix. Wenn es auch noch etwas zu trinken gibt dabei – perfekt. Schöner Gruss, -andreas aka der Internaut-