Am liebsten sind der Internaut und seine Gastautoren auf Reisen. Aber das muss jetzt eine Weile warten. Was tut man da so? Zu Ostern 2020 ein Querweltein mit einer Auswahl der erweiterten Crew vom Reiseblog Internaut.
Ostern in Paris oder Nizza? Ein paar schöne Tage am Lago Maggiore oder dann doch mindestens Kaffee und Kuchen am Bodensee? Wär hübsch. Liegt dieses Jahr aber leider nicht drin.
Corona hat uns alle fest im Griff. Und so lautet der Begriff zu Ostern 2020 auch ganz klar: Stay home.
Besonders unschön ist ein solcher Stay-Home-Befehl natürlich für alle, die fürs Leben gerne reisen. Und noch unschöner für all jene, die reisen, um damit ihr Leben zu verdienen.
Die Pandemie stellt die ganze Reisewelt auf eine superharte Probe.
Reiseblog der Internaut: So gehen Kontributoren mit dem Reise-Stopp um
Was tun solche Leute, die fürs Leben gerne reisen, in Zeiten der Pandemie?
Der Internaut hat sich umgehört im Kreise seiner Gastautoren. Und wollte von einer Auswahl seiner Kontributoren jeweils vier Dinge in Erfahrung bringen:
o Wo bist Du und was machst Du gerade?
o Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
o Kannst Du Pandemie und Lockdown auch etwas Positives abgewinnen? Was?
o Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?
Herausgekommen ist dabei zweierlei: Zum einen der wohl längste Internaut-Blogpost aller Zeiten. Denn wenn hier schon Gastautorinnen und -autoren zu Wort kommen, dann soll auch noch kurz einmal gezeigt werden, was diese wertvollen Schreibkräfte zum Gelingen des Reiseblogs Internaut beigetragen haben.
Zum anderen zeigt sich hier ein Panoptikum an Situationen und Einstellungen. Unterschiedlich nur schon deshalb, weil die angefragten Gastautoren über den ganzen Erdball verstreut sind. Oder den Ort ihres Wirkens kurzfristig um ein paar Flugstunden verschieben mussten.
Reiseblog Der Internaut: Home-Offices von Mexiko über Männedorf bis Yokohama
Wichtig dabei: Es kommen hier längst nicht alle bisherigen Gastautoren zu Wort, sondern eine Auswahl. Vier der hier berichtenden Schreibkräfte haben bereits ein- oder mehrmals für den Reiseblog Internaut berichtet, einer wird bald erstmals dazu beitragen – und einer davon ist der Internaut selber.
Entstanden ist dabei ein Querweltein der Home-Offices. Eines liegt in Mérida, México, ein anderes in Hamburg. Dann geht die Reise sehr weit östlich bis nach Japan. Und zwischendrin spielt auch die Schweiz eine Rolle, etwa Männedorf am Zürichsee, wo das Hauptquartier des Internauten liegt.
Was diese Menschen hier berichten, könnte man auch als Postkarte aus ihren jeweiligen Home-Offices anschauen. Hier zeigt sich das muntere Sextett schon mal in der Postkarten-Optik. Auch wenn aktuelle tausende Flugzeuge gegroundet sind: Air Mail kommt hoffentlich immer noch gut an.
Natürlich hat jeder Mensch, der hier zu Wort kommt, seine ganz eigene Geschichte. Und ob man als digitale Nomadin in México arbeitet oder als Schweizer in der Schweiz, beeinflusst Denken und Emotionen ebenfalls unterschiedlich.
Zwei Dinge aber sind allen sechs Kontributoren aber gemeinsam. Erstens: Jede und jeder kann dem allgemeinen Lockdown auch positive Facetten abgewinnen. Und zweitens: Alle brennen darauf, möglichst bald wieder das zu tun, was sie mit am meisten lieben: Reisen.
Reiseblog Der Internaut: Brigitte Jurczyk
Brigitte Jurczyk ist freischaffende Reise- und Medizinjournalistin in Hamburg.
Für den Reiseblog der Internaut war Brigitte an der Starken Strecke Lorettostrasse in Düsseldorf auf Story.
Brigitte, wo bist Du und was machst Du gerade?
Letzte Woche war ich in Usbekistan, Spitzbergen und Jerusalem, jetzt sitze an meinem Schreibtisch an der Hamburger Elbe und klappe die Reisebildbände zu, über die ich gerade geschrieben habe: «Usbekistan», «Norden», «Jerusalem.
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Ich kann nicht reisen – weder privat noch beruflich. Und da beides für mich zusammenhängt: Schöne Schiete (wie wir Hamburger sagen)!
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Da ich zur Zeit nicht reisen kann, entdecke ich die Welt vor meiner Haustür gerade in langen Spaziergängen. Und stosse tatsächlich auf Abenteuerliches, Aufregendes und anderes, womit ich nicht gerechnet hätte. Das ist unerwartet schön!
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?
Wasser! Ich möchte ans, ins, aufs Wasser. Egal wo: Ob im Indischen Ozean zu den Papageienfischen abtauchen, vor Grönland zwischen den Eisschollen schwimmen oder im Zürisee bis auf den Grund schauen. Ob im Hausboot über die Kanäle der Bretagne schippern oder per Schiff zwischen den Liparischen Inseln segeln – Wasser ist für mich das reinste Glück!
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Zur AnmeldungReiseblog Der Internaut: Gabriel Knupfer
Gabriel Knupfer stammt aus Bern und lebt aktuell in Yokohama, Japan, wo er für die «Handelszeitung» arbeitet. Für den Internauten war er aktiv für die Starke Strecke Biel Untergasse.
Ein Longseller, der auch Heimweh-Bielerinnen und -Bieler in Übersee freut.
Wo bist Du und was machst Du gerade?
Nachdem ich im letzten Jahr geheiratet habe, lebe ich in Yokohama. Von dort arbeite ich hauptsächlich für die «Handelszeitung», mache Frühdienste und schreibe Artikel. In der Freizeit versuche ich zusammen mit meiner Frau die 100 bedeutenden Burgen Japans zu besuchen und sammle die Stempel, die man dort kriegt. Bis unser Album voll ist, dürften aber noch einige Jahre vergehen.
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Verglichen mit Europa und weiten Teilen der Welt sind wir hier in Japan noch im Paradies. Auch wenn inzwischen der Notstand ausgerufen wurde, setzt die Regierung auf freiwilliges social distancing, die meisten Läden sind offen und das Leben geht weitgehend normal weiter. Natürlich übe ich mich in Selbstdisziplin und verzichte zum Beispiel auf Restaurant-Besuche. Und wahrscheinlich müssen wir auch unsere im Mai geplante Reise zum Tempel Kōya-san absagen. Was die Arbeit betrifft: Ich bin weiter im home office, aber alle meine Arbeitskollegen in der Schweiz neuerdings auch.
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Ich weiss, das ist ein Reiseblog und reisen ist auch meine Leidenschaft. Dennoch ist es keine schlechte Sache, in einem fremden Land zu sein, in dem es vorübergehend keine Touristen hat. Die Grenzen sind mehr oder weniger zu und ich habe das Gefühl, dass mir die Menschen hier im Alltag offener begegnen und zum Beispiel auch mal auf Japanisch antworten, anstatt sofort auf Englisch zu wechseln. Der wirtschaftliche Schaden ist zwar riesig, aber viele Japaner entdecken zudem gerade ihr eigenes Land wieder, nachdem sie Overtourism-Zentren wie Kyōto zuvor etwas den Rücken gekehrt hatten.
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?Italien. Weil ich dort so richtig Ferienstimmung verspüre und es für mich das schönste Land ist. Sorry Schweiz und sorry Japan, aber ihr habt dafür andere Vorzüge, die ich auch sehr schätze.
Reiseblog Der Internaut: Anina Torrado
Die selbstständige Kommunikationsberaterin und Journalistin Anina Torrado lebt seit drei Jahren als digitale Nomadin und arbeitet ortsunabhängig von der ganzen Welt aus. Aktuell ist sie in Mexiko.
Anina ist die fleissigste Gastautorin für den Internauten; zuletzt erschien ihre zweite Starke Strecke aus der komumbianischen Grossstadt Medellín sowie ein Beitrag über sieben Travel-Tricks, die weltweit funktionieren.
Anina, wo bist Du und was machst Du gerade?
Ich bin seit drei Monaten in Mérida, der Hauptstadt von Yucatan in Mexiko. In dieser gemütlichen Stadt habe ich mich nach drei Jahren auf Reisen niedergelassen. Früh am Morgen malen mein Freund und ich das Häuschen in den Farben des mexikanischen Architekten Luis Barragán, danach knüpfen wir Makramee, backen und gärtnern. Und natürlich kochen wir Tacos in allen Variationen!
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Da ich bereits seit drei Jahren «remote» arbeite, ist die Umstellung für mich nicht sehr gross. Im Gegenteil: Mein Arbeitsmodell ist zum «neuen Normal» geworden und ich bin nicht mehr die einzige, die sich per Telefon in ein Meeting einwählt. Zum Glück kann ich für meine Kunden in der Schweiz weiterhin Aufträge erledigen.
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Hier in Mexiko bleiben die Leute gelassen – sie sind sich viel schlimmere Krisen gewöhnt. Meine kleine Freude im Alltag ist der Spaziergang zum Walmart, um frische Lebensmittel einzukaufen. Danach habe ich viel Zeit, um kreativ zu werden und Projekte anzupacken. Ich lerne gerade jeden Tag etwas Neues hinzu und habe Freude an dem, was ich kreiere. Langweilig ist mir bisher noch nicht geworden!
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?
Ich war gerade dabei, Yucatan und Mérida besser kennenzulernen. Da möchte ich nach der Krise weitermachen: Restaurants ausprobieren, in Cenoten schwimmen, am Meer campen, ins Temazcal gehen, mit einer Freundin den bereits gebuchten Töpferkurs machen. Und ich werde bald in die Schweiz reisen, um Familie und Freunde zu sehen.
Reiseblog Der Internaut: Christian P. Somogyi
Christian P. Somogyi bearbeitet als Freelance- Journalist die Themen Reisen/Tourismus. Während seiner Studienzeit im Kommunikationsbereich war er als Reiseleiter bei Imholz Reisen aktiv.
Für den Internauten liegt sein erster Beitrag, eine Starke Strecke aus Sydney, längst parat. Dieser Blogpost wird dann erscheinen, wenn sich die Reise-Situation auf diesem Planeten wieder etwas aufgehellt hat. Versprochen!
Christian, wo bist Du und was machst Du gerade?
Ich bin natürlich zuhause und versuche meinen Tag möglichst sinnvoll zu gestalten. Nach der Zeitungslektüre, die im Moment etwas ausführlicher ausfällt, folgt Computerarbeit im jetzt so viel zitierten Home Office. Ich bin ein leidenschaftliche Leseratte. Dank dem schönen Frühlingswetter sitze ich ein bis zwei Stunden mit einem Buch im Garten! Dann zwinge ich mich aus Vernunftgründen täglich zu einem Nordic Walking-Parcours rund um das Kopfholz in Rüschlikon.
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Da ich pensioniert bin, und meine Zeit schon länger frei einteilen kann, hat sich nicht so viel geändert. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit setzt mir aber schon zu. Mir fehlt der Cappuchino im Strassenkaffe, das wöchentliche Lunchkino, das Bummeln durch die City und die Altstadt sowie meine Treffen mit Freunden und Freundinnen.
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Positives nicht unbedingt! Aber man hat wieder einmal Zeit, mehr über grundsätzliche Lebensfragen nachzudenken. Trotz der befohlenen Distanz kommen wir uns menschlich „näher“ und kümmern uns stärker als sonst, um unsere Mitmenschen. Es wird mir auch bewusst, wie grenzenlos frei unsere Lebensgestaltung bis anhin war!
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?
Ich lebte diesen Winter von November 2019 bis anfangs März 2020 in Australien. Mein lange geplanter Rückreisetermin war gerade noch «Matthäi am Letzten». Sonst hätte ich wahrscheinlich auch ein Repatriierungsdrama mitmachen müssen. Dass mir dies erspart blieb, erleichtert mich so, dass ich im Moment noch gar nicht über diese Frage nachdenken möchte. Der – in diesem Falle erwünschte – Reisevirus kommt sicher im richtigen Moment zurück!
Reiseblog Der Internaut: Andreas Leuzinger
Der Zürcher Marketingfachmann Andreas Leuzinger lebt, wenn nicht gerade Corona wütet, in Manhattan. Der Gründer und Inhaber der Firma Localike pickt für Touristen seit 2013 die schönsten Leckerbissen aus New York und stellt ihnen massgeschneiderte Tipps und Erlebnisse zusammen.
«New Yorks Möglichmacher» nannte ihn die «Zeit» einmal ebenso knackig wie treffend. Für den Internauten wirkte Leuzinger 2017 als erster Starke-Strecke-Gastautor überhaupt. Wo diese Strasse lag und liegt, ist unschwer zu erraten: Natürlich liegt die Starke Strecke von Andreas Leuzinger in New York.
Andreas, wo bist Du und was machst Du gerade?
Ich bin seit einigen Tagen in der Schweiz und musste schweren Herzens meine geliebte Stadt NYC und meine Freunde zurücklassen. Doch meine Familie braucht mich jetzt und es ist schön, hier zu sein. Die Situation in New York City ist dramatisch, wenn nicht mancherorts gar apokalyptisch. In und vor den Krankenhäusern spielen sich Szenen wie im Krieg ab. Die Stadt und ihre Bewohner werden nicht nur gesundheitlich schwer getroffen, sondern auch finanziell. Viele Leute stehen vor dem Nichts – ohne ein Sozialsystem, das sie auffangen könnte. Doch der Big Apple musste schon viele Krise überstehen und so werden wir auch diese meistern, denn der Zusammenhalt und die Solidarität ist gross.
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Zuallererst hat es mir mal wieder vor Augen geführt, wie dankbar ich für den Schweizer Pass sein darf. Denn er garantiert mir den Zugang zu einem funktionierenden, gut aufgebauten Gesundheits- und Sozialsystem. Nichts ist momentan wichtiger als die Gesundheit und die Gesundheit der Liebsten. Konkret auf mein Leben und meine Arbeit: zur Zeit weiss ich nicht, wann ich wieder zurück in meine Stadt darf, denn die Grenzen sind ja bekanntlich geschlossen. Bezüglich meines Reiseservices Localike in New York und Rom ist die Situation schlimm: seit Wochen verzeichnen wir keine einzigen Buchungen mehr und ich gehe davon aus, dass dies noch Wochen, wenn nicht schlimmstenfalls Monate andauern wird. Die Rechnungen flattern dennoch täglich ins Haus und die Löhne wollen bezahlt sein. Leider gibt es in den USA so etwas wie Kurzarbeit nicht und ich möchte auf alle Fälle verhindern, meine Angestellten entlassen zu müssen. Zur Zeit warte ich, ob mein Antrag auf staatliche Hilfe bzw. ein Darlehen mit niedrigerem Zinssatz genehmigt wird.
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Es gibt unzählige schöne Momente und an diesen sollten wir uns festhalten und orientieren. Wenn ich gelebte Solidarität sehe, wenn ich sehe wie Menschen anderen Menschen helfen, wenn ich die Kreativität sehe, die wegen des Lockdowns am Entstehen ist, rührt mich das und macht mich happy. Die Welt wird wohl nach Corona nicht mehr dieselbe sein und wir können sie mit unseren Lehren, die wir daraus gezogen haben, neu und besser gestalten. Ich sehe das als Chance und einen Lichtblick.
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel – und weshalb dieses Ziel?
Für mich ziemlich offensichtlich: nach Hause nach New York City. Ganz einfach, weil es die tollste, schönste und interessanteste Stadt der Welt ist, die mein Herz gestohlen hat.
Reiseblog Der Internaut: Andreas Güntert aka der Internaut
Andreas Güntert ist der Internaut. Neben seinem Hauptjob bei der «Handelszeitung» ist er seit 2016 auch als Reiseblogger aktiv und daheim in Männedorf am Zürichsee.
Seine Lieblingsbeiträge für diesen Blog sind alle Starken Strecken aus Zürich und alle Beiträge, die aus seiner spanischen Lieblingsstadt Valencia stammen.
Internaut, wo bist Du und was machst Du gerade?
Ich bin daheim in Männedorf. Wegen Corona ist auch in der Wirtschaft irre viel los, das hält mich auf Trab für die «Handelszeitung». Und der Blog soll daneben ja auch am Laufen gehalten werden. Kein Freitag ohne Internaut.
Was bedeutet die Corona-Krise für Dein Leben und Deine Arbeit ganz konkret?
Am konkretesten dies: Keine Reisen. Was es nicht ganz einfach macht, trotzdem einen Reiseblog am Leben zu halten. Aber auch nicht unmöglich.
Kannst Du der aktuellen Krise und dem Lockdown auch irgend etwas Positives abgewinnen? Und was?
Als positiv empfinde ich eine gewisse Entschleunigung des Lebens. Zwar läuft in der Wirtschaftspresse aktuell wahnsinnig viel, dafür aber stehen keine Events und kaum Ausserhaus-Termine an. Kommt dazu, dass ich mehr Zeit habe, am Wochenende die nähere Umgebung neu zu entdecken.
Wenn sich die Situation beruhigt hat: Welches ist Dein ersehntes erstes Reiseziel?
Da kommen mir auf Anhieb zwei in den Sinn. Zum ersten Berlin, wo ich kurz vor Corona-Ausbruch in Kreuzberg auf eine Strasse gestossen bin, die ich un-be-dingt als Starke Strecke recherchieren will. Auf ein zweites, sehr viel näheres Reiseziel freue ich mich ebenso: Wieder mal durch ein lebendiges Zürich flanieren. Durch eine belebte Stadt, die vielleicht zu Beginn immer noch physisch distanziert funktioniert. Dafür aber von Leben und Emotion erfüllt ist.
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