Lausanne ist le Liebling des Internauten in der Westschweiz. Im Quartier Sous-Gare essen, erleben wir Vintage Lausanne auf dem Boulevard de Grancy.
In Bahnhofsnähe stehen die Chancen oft gut, auf eine Starke Strecke zu stossen. Und zwar nicht auf der berühmten Seite der Bahnstation, wie sie in allen Reiseführern auftaucht.
Sondern auf der Schattenseite. Das hat uns in Zürich und auch in Basel richtig hübsche Starke Strecken beschert. Bummelmeilen also, die von lokalen und regionalen Anbietern leben.
Vintage Lausanne Sous-Gare: Flache Sache
Heute tummeln wir uns in Lausanne ebenfalls in der Nähe des Bahnhofs. Beziehungsweise darunter. Denn so heisst das Gebiet zwischen den Geleisen und dem Lac Léman: Sous-Gare, unterhalb des Bahnhofs.

Mussten wir uns für die erste Starke Strecke in Lausanne noch den Berg hochquälen, so ist es nun bei numéro deux sehr viel angenehmer.
Statt Bergpreise erklimmen zu müssen, haben wir es Sous-Gare sehr viel angenehmer.

Der Boulevard de Grancy liegt parallell zu den Bahngeleisen, ist quasi quer aufgefädelt in der der Hügelstadt Lausanne.
Was für uns heisst: Angenehmes Promenieren. Höhe halten. Easy flanieren.
Ein Kaffeehalt
Wenn Du mal richtige Hipster in ihrem ureigenen Reservat sehen möchtest: Im Café Ca passe crème stehen Deine Chancen hervorragend.

Wir haben es hier mit einem Treffpunkt von Leuten zu tun, die stundenlang über Kaffee, grünen Lifestyle und Gentrifizierungs-Tendenzen sprechen können. Und dabei immer gut aussehen.
Gleich anschliessend ans Hipster-Café Ca passe crème folgt die logische Fortsetzung: Ein kühles Glace. Die Gelateria Loom lässt kleine und grosse Herzen höher schlagen.
Vintage Lausanne: Ein Shop
Ein kleines Paradies für Vintage-Fans findet sich bei CD Turrian. Nur schon der Blick durchs Schaufenster macht, wie der Deutschschweizer sagt, ebenso gwunderig wie gluschtig.

CD Turrian gehört zu jener Sorte Shops, in die Du mal kurz reinschauen willst. Und danach staunst, wie lange sich dieser Moment ausgedehnt hat.
Lausanne Sous Gare: Noch ein Laden
Wie schon beim ersten Mal in Lausanne gehen wir in einem Comic-Shop vorbei. Wobei man das hier natürlich nicht so sagt. Man sagt «Librarie de bande dessiné.» Oder, cool abgekürzt: BD
Leider werden solche Comic-Läden immer seltener. Es lohnt sich deshalb also, bei Belphégor am Boulevard de Grancy vorbeizugehen. Westschweizer Comics helfen Dir ja auch dabei, Dein Französisch etwas aufzubessern.
Eine Mahlzeit in Lausanne Sous-Gare
Das Café de Grancy, man kann es nicht anders sagen, ist das Wohnzimmer von Lausanne Sous-Gare. Herrlich entspannte Atmosphäre, schmackhafte Gerichte – und das zu verhältnissmässig günstigen Preisen.
Ein Retro-Restaurant, das zum Verweilen einlädt.

«Was heisst denn in der Schweiz schon verhältnissmässig günstig im Restaurant?» So könnte Deine nächste Frage heissen.
Gerne illustriere ich das am Beispiel einer Dessert-Kombi.

In der Mini-Variante kosten ein Espresso und eine köstliche kleine Crema Catalana im Café de Grancy sieben Franken.
Ja, das ist günstig in der Schweiz. Auch in der Romandie, wie man hier die Westschweiz nennt.
Noch ein Restaurant
Neben dem Café de Grancy kannten und schätzten die Menschen am Boulevard de Grancy lange Jahre noch ein zweites Wohnzimmer: Die Bar L’Avenir (die Zukunft)
Nun hat aber der Food-Kult die Zukunft eingeholt.
Die lokale Burgerkette Inglewood ist eingezogen ins einstige L’avenir. Das ist schade. Aber die Burger schmecken. Und das Lokal ist mit hübschen Lausanne-Postern im Vintage-Style geschmückt.
Ein Mitbringsel aus Lausanne Sous-Gare
Softdrinks gibt es ja wie Sand am Meer. Aber muss es wirklich unbedingt immer etwas aus der Küche der US-Riesen sein. Der Internaut sagt: Mais non. Gerade in Lausanne nicht.

In Lausanne gibt es nämlich eine schnucklige Softdrink-Manufaktur, die herrliche Getränke herstellt. Mein Liebling ist dabei die Sorte Orange.
Getrunken habe ich das im Café de Grancy. Und mir für 5.50 Franken gleich noch so ein Gütterli «Lausanne Orange» einpacken lassen. Ja, Gütterli heisst Fläschli. Oder kleine Flasche.
Vintage Lausanne: Noch ein Mitbringsel
Schreibt heute irgend jemand noch Dankeskarten? Oder Geburtstagskarten? In meinem Umfeld höre ich: «Ja, das mache ich immer noch.»
Was ich fast noch öfters höre: «Das möchte ich gern öfters machen. »

Zu diesem Thema ist mir am Boulevard de Grancy etwas Hübsches untergekommen: Handgefertigte 3-D-Pop-up-Karten, made in Switzerland.
Dasjenige mit Käse-Motiv habe ich gleich eingekauft. Für 12.90 Franken in der hübschen Stöber-Boutique La Bricotine.
Ein Hotel in Lausanne Sous-Gare
Sehr viel Swissness steckt im und am Hotel Agora Swiss Night.
Das Haus mit markantem Schweizerkreuz an der Fassade liegt gleich unterhalb des Café de Grancy. Übernachtung je nach Saison ab 120 Franken.
Vintage Lausanne: Ein Instagram-Moment
Mit dem Mobiliar im öffentlichen urbanen Raum kann man ja jede Menge anstellen. Übliche Varianten: Mit Plakaten vollkleben oder bemalen oder besprayen. Oder gleich alles zusammen.

Oder man kann solche Elemente natürlich auch bestricken. Genau so ist es geschehen mit der Ecole Primaire Montriond.
Ein sehr hübscher Anblick, ein Ausdruck von Friede, Farbe, Eierkuchen. Und: Wer an diesem Schulhaus vorbeikommt, ist schon auf bestem Weg zum Parc de Milan (siehe weiter unten unter «Sehenswürdigkeiten»)
Vintage Lausanne Boulevard de Grancy: Die Anreise
Zu Fuss ist der Boulevard de Grancy in wenigen Minuten vom Bahnhof her erreichbar. Ebenso easy gehts per Metro: Vom Bahnhof her eine Station seewärts fahren, aussteigen bei Station Grancy.
Hier erwartet Dich ein hübscher Suisse-Strang mit Restaurants und Boutiquen, auch punkto Design gibt es viel zu entdecken. In zwei Wörtern: Savoir vivre.
Sehenswürdigkeiten nahe beim Boulevard de Grancy
Der Parc de Milan ist eine wunderhübsche Oase mitten in der Stadt, und das nur wenige Minuten zu Fuss entfernt vom Boulevard de Grancy. Neun Hektaren gross ist der Park und bestückt mit einer hübschen Buvette.
Das Programm hier: Kein Programm. Einfach mal die Seele sprichwörtlich baumeln lassen.

An schönen Tagen ist es ein Genuss, sich in die Reihe zu stellen und sich beim Quartiertreffunkt Le Montriond mit einem kühlen Drink einzudecken. Und dann im Park mal Pause zu machen.
Als «Hauptstadt der olympischen Bewegung» bietet Lausanne natürlich auch ein imposantes Olympisches Museum. Zu Fuss ist es ungefähr ein Viertelstündchen vom Bouldevard de Grancy bis zum Museum.
Man kann die Distanz aber natürlich auch per Metro bewältigen.

Etwas näher liegt das Musée de l’Elysée, eine der Schweizer Top-Adressen für Fotografie.
Leicht oberhalb des Bahnhofs befindet sich die Plateforme 10. Der Name leitet sich von den aktuell neun Geleisen des Bahnhofs, der bald stark ausgebaut wird, ab.
Für den Moment gilt aber noch: Das neue Kunstmuseum ist quasi das Gleis 10 des Gare de Lausanne.
Übrigens: Mit der Bahn sind es nicht mal 30 Minuten von Lausanne nach Montreux. Dorthin also, wo sich ein wichtiger Teil der Geschichte von Queen und Freddie Mercury ereignet hat.
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