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Nebelkarte Schweiz: Oben blau, unten Internet

Datum

20. Dezember 2015

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Nebel nervt. Aber mit einer Online-Karte lassen sich Hoffnungsschimmer finden. So funktioniert die Nebelkarte Schweiz.

Gibt es Menschen, die Nebel mögen? In der Regel mögen ihn nur die, die von oben herab aufs graue Tuch blicken. Darunter sieht man das in der Regel ganz anders.

Gut, einzelne Mitmenschen mögen es landschaftlich reizvoll finden, wie der Nebel Bäume, Häuser und Berge einpackt. Und schauen sich online Nebelbilder an mit der Affiche «Beauty in the Mist».

Nebel: Warum nicht mal einen auf Fog Photography machen?

Ambitionierte Smartphone-Knipser rücken aus, wenn Nebelschwaden wabern und zeigen auf Instagram ihre meisterlichen Aufnahmen. 

Ja, auch dafür gibt es einen Hashtag. Er heisst «Fog Photography». Vor allem wenn der Nebelmonat November einsetzt, werden diese Fog Photographers so richtig aktiv. 

Nebelkarte Schweiz: Die kreative Kunst der Nebel Fotografie Fog Phtography auf Instagram
Dem Nebel etwas Schönes abgewinnen: Hasthag «Fog Photgraphy» auf Instagram. (Bild: Screenshot Instagram)

Optimisten raten, man solle das Wort rückwärts lesen. So ergibt sich aus «Nebel» aufs Mal «Leben» – aber erhellen kann das einen dumpf wattierten Sonntag kaum.

Es ist und bleibt so: Es gibt immer die Glücklichen, die ihre Tage oberhalb von Nebeldecke und Nebelgrenze in der Sonne verbringen dürfen – und den grossen Teil jener, die unterm Deckel leiden. Oben blau, unten grau.

Nebelkarte Schweiz: Für das Leben über dem grauen Tuch

Im grossen Netz müssten sich doch, so wäre zu hoffen, Werkzeuge finden lassen, um dem Nebelelend zu entkommen. Mir sind Leute bekannt, die aus purer Verzweiflung einfach einmal «Heute nebelfrei Schweiz» googeln.

Was aber (noch) kaum gute Ergebnisse und noch kein Licht für unsere Recherche in Sachen Nebel hervorbringt.

Nebelkarte Schweiz online Internet
Nebelkarte Schweiz. (Screenshot)

Einiges besser gefällt mir da die Nebelkarten-Website, die in einer Zusammenarbeit der Hochschule für Technik Rapperswil mit der Appenzeller Meteocentrale entstanden ist.

Auf dieser Seite wird die potenzielle Nebelobergrenze jeweils vier Tage im Voraus angezeigt und alle drei Stunden upgedated. Dies für die Gebiete Alpen-Voralpen, Ostschweiz, Tessin und Westschweiz.

Blaue Symbole auf der Karte signalisieren Ausflugsziele und Bergspitzen, die aufgrund der aktuellen Lage über dem grauen Tuch liegen sollten. Und wo demnach die Sonne scheint.

Die Nebelkarte für das Züri Oberland

Ein ähnliches Tool ist die Nebelkarte für das Zürcher Oberland. Das Tool zeigt, wo einem eine schöne Portion Herbstsonne blühen kann.

Dies ergänzt mit einem Online-Fahrplan, damit man rechtzeitig an den richtigen Ort mit Sonne fahren kann.

Endlich ein taugliches Tool (oder gleich zwei), um unsere Stimmung aufzuhellen. Und um diejenigen Menschen mit einer Gerätschaft auszurüsten, die bislang als Neidgenossen unterm Deckel leben und leiden mussten.

Jetzt wissen sie: oben blau – unten Internet. Tag für Tag. Damit wir alle sagen können: November, ein Monat to remember.

Nebel Schweiz: Noch besser wäre ein Sunfinder

Das ist doch schon einmal allerhand. Lieber wäre mir aber etwas, das über die Nebelkarte hinausginge. Weit hinaus. Hoch bis zur Wintersonne.

Ein Online-Tool oder eine App, die einem sofort den nächsten sonnigen Ort zeigt, komplett mit Karte und der Möglichkeit, dort einen Restaurant-Tisch zu reservieren.

Sunfinder: Wo bleibt die App, die uns den Weg aus dem Nebel an die Sonne zeigt?
Sag mir, wo die Sonne scheint. Und wie ich dort hinkomme. Hier und jetzt. (Bild: Pixabay)

Bis heute gehört eine solche Funktion – man könnte das Sunfinder – nennen, zu meinen grössten Travel Tech Wünschen.

In meinem Tech-Traum würde ein solches Tool mit einer Webcam oder mehreren Webcams funktionieren und perfekt mit Karte und Angabe der zu erwartenden Temperatur anzeigen, wo wir im November und in allen anderen elenden Nebelmonaten mit wieviel Sonne pro Tag rechnen könnten. Und zu welcher Tageszeit, natürlich.

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Wo, bitte schön, sitzt die oder der Travel-Techie, die/der uns diesen Wunsch erfüllt? Und damit Sonne in unsere Tage voller Nebel bringt?

Ich warte geduldig. Am liebsten an einem Platz an der Sonne. Oder: An der Wintersonne.

© SonntagsZeitung; 20.12.2015

Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

[email protected]

Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

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