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Home 9 Reisen 9 Spiegelbilder im Wasser nutzen: 3 Tipps für Pfützenfotografie auf Reisen

Spiegelbilder im Wasser nutzen: 3 Tipps für Pfützenfotografie auf Reisen

Datum

22. März 2024

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Home 9 Reisen 9 Spiegelbilder im Wasser nutzen: 3 Tipps für Pfützenfotografie auf Reisen

Manche Menschen hassen Pfützen. Wir lieben sie. Und Du bald auch. Verneige Dich vorm Wasser – und lerne hier, wie Du mit Deinem Smartphone tolle Spiegelbilder machst.

Der Fotografie-Guide für triste Tage geht in die zweite Runde. Zu den hier vor Kurzem geteilten Ratschlägen zum Knipsen im Nebel kommen jetzt drei weitere Foto-Tipps für regnerische Zeiten.

Denn wer sich trotz trübem Wetter in die nasse Landschaft nach draussen traut, sollte sich unbedingt mal in Pfützenfotografie versuchen, schlägt Internaut-Gastautor Michael Kunz vor.

Spiegelbilder per Smartphone einfangen: So nützen Pfützen

«Puddle Photography» – wie der Trend auf Instagram genannt wird – bezeichnet das Fotografieren mit Hilfe von Pfützen und ist alljährlich besonders in der grauen Zeit nach Neujahr und im Herbst beliebt.

Anwenden lässt sich das Pfützen-Prinzip aber das ganze Jahr. Spiegelbilder haben immer Hochsaison.

Spiegelbilder fotografieren
Spiegelbilder fotografieren – per Einsatz der Wasseroberfläche gelingt das gut. (Bild: Michael Kunz)

Wenn Dich diese Art der Fotografie interessiert, bist Du hier am richtigen Ort. Denn dieser Beitrag erklärt nicht nur wie «Puddle Photography» funktioniert, sondern gibt Dir auch drei Tipps mit auf den Weg, wie Dir besonders starke Aufnahmen übers Wasser gelingen.

Die hier vorgestellten Fotovarianten lassen sich selbstverständlich nicht nur für winterliche Pfützen, sondern auch für jede andere Wasseroberfläche verwenden, die Dir durchs Jahr so begegnet, ganz egal ob im Wald, in der Stadt oder am Strand.

Wasser als flüssiger Spiegel

Die Grundidee der Pfützenfotografie ist simpel: Wasseroberflächen reflektieren Licht. Pfützen oder andere Ansammlungen von Flüssigkeiten funktionieren durch die Kameralinse also wie grosse Spiegel, welche nach einem Unwetter in der Landschaft herumliegen und uns so interessante Perspektiven eröffnen sowie Möglichkeiten bieten, unsere Motive zu präsentieren.

Bei der «Puddle Photography» ist die Pfütze also mehr Mittel zum Zweck. Es geht nicht in erster Linie um die Wasserfläche selbst, sondern um ein Motiv, das wir mit dieser in Szene setzen möchten. Und so zu tollen Fotos kommen wollen.

Doch welche Pfützen sind überhaupt geeignet?

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Denn welche Wasserflächen Dein Motiv besonders in Szene setzen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren, wie Deiner Technik, Deiner Bildkomposition und Deinem Foto-Objekt selbst, ab. Grundsätzlich lässt sich aber mit jeder flüssigen Oberfläche, unabhängig von deren Grösse und Form, ein tolles Pfützen-Foto erstellen.

Equipment für Fotos mit Spiegelung: Das brauchst Du

Equipment-technisch ist «Puddle Photography» keine Hexerei und wahrscheinlich besitzt Du bereits alles, was Du an Grundwissen für starke Aufnahmen benötigst. Da ein gelungenes Pfützen-Foto viel mehr von einer interessanten Bildkomposition als von High-End-Kamerasystemen abhängt, reicht ein Smartphone als Aufnahmegerät vollkommen aus.

Neben Deiner Kamera brauchst Du nur noch eine Pfütze, wetterfeste Kleidung und etwas Fantasie, um Dein Motiv optimal zu präsentieren.

Spiegelbilder im Wasser, Variante 1: Get down low!

Eine interessante Variante um ein Objekt auf einem Bild in Szene zu setzen, gelingt mit der offensichtlichsten Eigenschaft, die Pfützen in Deinem Bild haben: Sie spiegeln die Umgebung. Doch wie baue ich ein gutes Spiegelbild auf?

Versuche Deine Aufnahme zu reduzieren – also alle überflüssigen Elemente in Deiner Bildkomposition verschwinden zu lassen, sodass für die Spiegelungen möglichst nur noch Dein Motiv und dessen Reflektion in der Pfütze zurückbleiben.

Pfützenfotografie Tipps
Das Fotomotiv möglichst nahe an den Rand der Spiegelung zu rücken, lässt einen tollen Effekt entstehen. (Michael Kunz)

Das kannst Du erreichen, indem Du Deinen Aufnahmewinkel veränderst. Im Pfützen-Wetter lohnt es sich in die Knie zu gehen oder – wenn man gerne seine Jacke wäscht – sich hinzulegen.

Die tiefere Perspektive vergrössert die Reflexionsfläche der Pfütze auf Deinem Bild und räumt der Fläche, auf welcher Du Dein Motiv präsentieren willst, mehr Platz ein. Mit dieser Technik muss Deine Pfütze also nicht einmal besonders gross sein, damit Du tolle Aufnahmen mit ihr machen kannst.

Spiegelbilder einfangen: Probiere diese Position mit dem Smartphone

Schiesst Du Deine Bilder lieber aus dem Stand, empfiehlt es sich, eine grosse und vor allem lange Pfütze zu suchen. Das Ziel sollte es aus Perspektive der Kamera immer sein, den oberen Rand der Pfütze möglichst nahe an den unteren Rand unseres Motivs zu bringen, damit Horizont und Spiegelfläche nahtlos ineinander über gehen.

Übrigens: Es gibt einen sehr einfachen Trick, um mit Deiner Smartphone-Kamera möglichst nahe an den Boden zu kommen. Dreh Dein Gerät einfach auf den Kopf.

Pfützenfotografie, Tipp 2: Lichter in der Nacht

Bei dieser Variante kannst Du Dir die triste Jahreszeit zunutze machen, in der wir uns oft im Herbst, Winter und Frühling (und bei Nebel) befinden. Der Himmel ist bewölkt, die Lichtverhältnisse eher dunkel. Knallige Farben oder helle Lichter sind so in der Spiegelung auf der Wasseroberfläche umso besser zu erkennen.

Besonders schöne Aufnahmen können Dir gelingen, wenn Du Deinen Foto-Streifzug in die Nacht oder die Dämmerung verlegst. Dann herrschen bezüglich Spiegelungen besonders deutliche Verhältnisse und einzelne Lichtquellen stechen aus der Dunkelheit hervor oder Objekte werden im Sonnenauf- beziehungsweise -Untergang scharf beleuchtet.

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Etwas musst Du bei dieser Foto-Idee aber beachten. Viele Smartphone-Kameras haben etwas Mühe, beim Fotografieren mit wenig Licht das Bild zu stabilisieren. Was dann dazu führt, dass Deine Aufnahme verwackeln kann.

Spiegelungen im Dunkeln einfangen – ein Stativ hilft

Die beste Lösung für dieses Problem wäre ein Stativ. Wenn Du für Deine Kamera oder Dein Smartphone keines besitzt, ist das aber nicht weiter schlimm.

Meist reicht es schon aus, wenn Du Dich für die gewünschten Spiegelungen irgendwo mit Deinen Armen aufstützt. Für die meisten Kameras sollte dieses Mass an Stabilisierung ausreichen, sodass Dir tolle Bilder gelingen.

Spiegelbilder mit Splash-Effekt

So schön es ist, die Spiegelung eines majestätischen Berggipfels in einem ruhig daliegenden See abzulichten, so interessant kann es auch sein, genau das nicht zu tun. Und darum geht es bei Variante drei: Let’s splash!

Spannende Pfützen-Aufnahmen können nämlich auch dann entstehen, wenn Dein Motiv aufgrund der Tatsache, dass Deine Reflexionsfläche ein flüssiges Medium ist, nicht oder nur grob zu erkennen ist. Das nennt man auch «breaking the third wall». Was bedeutet: Dein Bild reflektiert jetzt vielmehr die Aufnahmetechnik, durch die es entstanden ist, als das Motiv jenseits der Pfütze.

Spiegelungen fotografieren
Wir können auch das Pfützenwasser selbst zum Fotomotiv machen. Die Bewegung wird so zum zentralen Element der Aufnahme. (Michael Kunz)

Die Möglichkeiten, Bewegung in die Flüssigkeit zu bringen, sind nahezu grenzenlos: Pack die Gummistiefel ein und spring mit beiden Füssen in die Pfütze, wirf einen Stein hinein oder zieh im Regen los, wenn es nur so auf die Pfützen niederprasselt.

Allerdings ist es wichtig, dass Du vor lauter Spass für diese Fotos das Wichtigste nicht vergisst: Die Sicherheit Deiner Ausrüstung.

Bei Spiegelbildern im Splash-Modus, auf Smartphone-Trockenheit achten

Nur die wenigsten Kamerasysteme und Smartphones sind wasserdicht und können deshalb strömendem Regen oder Spritzern nicht standhalten.

Halte also genug Abstand zur Splashzone oder schütze Dein Aufnahmegerät mit einem durchsichtigen Plastiksack oder eigens dafür angefertigten transparenten Hüllen und Überzügen. Wenn Du das beachtest, steht Deinem Aufnahmevergnügen nichts mehr im Wege.

«Puddle Photography»: Die Essenz

Wir fassen zusammen. «Puddle Photography» zeichnet sich also vor allem durch zwei grundlegende Eigenschaften von Pfützen aus: Die Oberfläche spiegelt die Umgebung und sie besteht eben aus Wasser. Die Pfütze ist also nicht nur eine Möglichkeit, Dein Motiv in einem anderen Winkel darzustellen, sondern auch ein Medium, mit welchem Du Deine Aufnahme aktiv gestalten kannst.

Solange Du bei Deinen Foto-Streifzügen diese beiden Prinzipien im Kopf behältst, sind Deine Möglichkeiten spannende Pfützen-Bilder aufzunehmen nahezu unbegrenzt! Versuch’s mal mit den drei vorgestellten Varianten der «Puddle Photography» und lass dabei Deiner Kreativität freien Lauf. Denn wie immer geht es beim Fotografieren darum zu üben und sich auszuprobieren. So werden wir besser. In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Spass beim Knipsen!

Spiegelungen in Hamburg entdecken

Wenn der Internaut so in die Social-Media-Runde schaut und dabei auch den Hashtag Puddlegram ins Spiel bringt, taucht oft eine europäische Stadt mit tollen Aufnahmen auf: Hamburg.

Häufiges Schmuddelwetter, typischer Backstein-Look im Hafenviertel, das Öl in den Pfützen – all das scheint die Pfützenfotografie dort zu befeuern.

Pfützenfotografie
Puddlegram Hamburg: Pfützenbilder mit nordischem Charme. (Instagram)

Mit eigenen Bildern können wir hier noch nicht aufwarten. Aber immerhin mit dem Link zu Strassen in Hamburg, die sich bestimmt gut machen für die hier erlernte Magie des Spiegelbildes.

Oder, populärer gesagt: Für die Pfützenfotografie. Hey Community: Wer bald mal wieder in Hamburg ist, mit einem tollen Pfützenbild nach Hause kommt und mir das schickt – der (oder die) wird hier erwähnt. Natürlich mit Publikation des Bildes.

Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

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Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

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