Baden gehen und dabei Smartphone, Geld und Schlüssel so mitnehmen, dass sie sicher sind und trocken bleiben. Das verheisst die wasserdichte Tasche Exped Drybag. Wie wasserdicht ist dieses Versprechen?
Die Leute am See erklärten mich wohl für verrückt. Und sie hatten auf den ersten Blick auch recht. Warum, um Himmels Willen, soll ein Mensch neben all seinen Bade-Utensilien eine Rolle Toilettenpapier an den Strand mitbringen?
Immerhin war es Frühsommer als ich meine papierene Testanlage aufbaute – und also noch nicht Zeit für den jährlichen International Toilet Paper Day, der, wie doch jedermann weiss, erst am 26. August begangen wird.
Warum also nimmt der Internaut Toilettenpapier mit an die lieblichen Gestade des Zürichsees? Ganz einfach: Um sein jüngstes Reise-Gadget, eine angeblich wasserdichte Tasche, auszutesten. Und zwar so vorsichtig wie möglich.
Immerhin gilt es hier, ein grundlegendes Problem der strandaffinen Menschheit zu behandeln: Was macht man mit seinen Wertsachen, namentlich mit dem Smartphone, wenn man baden, schwimmen und tauchen gehen will?
Ist es nicht schade, wenn man beispielsweise an den schönsten Sandstränden der Schweiz weilt und sich dort nicht ins Wasser traut, weil man seine Wertsachen nicht unbeaufsichtigt zurücklassen will?
Wasserdichte Tasche: Das grosse Beach-Interrogativ
Wenn man keinen lieben Menschen hat, der Handy, Geld und Schlüssel bewacht und wenn man nicht mit grenzenlosem Gottvertrauen gesegnet ist, dann…. ja, dann ist das wirklich eine grosse Frage.
Eine Frage, mit der sich schon viele gescheitere Leute befasst haben als der Internaut. Etwa die «New York Times».
Wobei es auf das grosse Strand-Interrogativ eigentlich nur eine Antwort geben kann: Wer sicher sein will, muss die Wertsachen mitnehmen ins Wasser. Was uns aber wieder eine neue Frage bringt: Wie macht man das auf sichere Art und Weise? Also wasserdicht und wasserfest?
Natürlich, es gibt diese grossen wasserdichten Schwimm- oder Wassersäcke, in Basel liebevoll «Wickelfisch» genannt, die man mitnehmen kann. Aber die sind meist viel zu gross und zu steif verarbeitet.
In dieser Hinsicht könnte man das heutige Reise-Gadget einen «Mini-Wickelfisch» nennen. Eine wasserdichte Tasche im Kleinstformat. Also ein Dry Bag (oder Drybag), wie man auf Neudeutsch sagt.
Eine wasserdichte Tasche als Mini-Wickelfisch am Handgelenk
Wer mag mit einem Drybag crawlen gehen, der fünf oder zehn oder noch mehr Liter Fassungsvermögen hat und dabei ordentlich ausbeult? Wenn es um gemütliches Planschen oder eine Fahrt auf dem Stand-up-Paddelbrett geht, mag ich die üblichen Wickelfische sehr. Aber für ein etwas sportlicheres Wasser-Erlebnis eher weniger.
Da scheint der wasserdichte Beutel von Exped zur nautischen Ausrüstung einiges passender. In der kleinsten Grösse (Modell XXS) misst der Drybag 16.5 auf 25 Zentimeter. Das Material dieses Reise-Gadgets ist aus ultraleichtem Nylongewebe gefertigt und lässt sich kinderleicht zusammenrollen und per Steckschnalle arretieren.
Hält der Packsack Deine Schätze wirklich wasserdicht trocken?
Ein kenntnisreicher Mensch aus Basel – Danggscheen! – hat mir für den Versuch mit dem heutigen Reise-Gadget gleich zweifach geholfen. Er gab mir die Idee mit dem WC-Papier. Und leihte mir einen Schatz aus seiner Handy-Sammlung aus: Ein Nokia Handy der Baureihe 3310. Damit ich mit der Handytasche austesten konnte, ob unser Dry Bag wirklich wasserdicht ist und also trocken hält. Ohne mein eigenes iPhone 8 zu gefährden.
Die Rolle, die dabei dem WC-Papier zukommt, ist schnell beschrieben: In einem ersten Dichtetest geht man mit dem Drybag ins Wasser und legt ein paar Blätter Toilettenpapier hinein. Weil diese höchst verlässlich anzeigen, ob Wasser in den Behälter eingedrungen ist.
Toilettenpapier meldet selbst kleinste Mengen Feuchtigkeit – in Echtzeit. So lässt sich herausfinden, was ein angeblich wasserdichter Behälter wirklich leistet.
Mein erster Wassergang ergab: Alles trocken, alles gut, alles wasserdicht. Das WC-Papier blieb – hübsch umhüllt vom giftgrünen Drybag – selbst in den Fluten des Zürichsees staubtrocken. Eine erste Hürde punkto Sicherheit hat die wasserdichte Tasche also genommen.
Der Test konnte also weitergehen. Nun aber scharf: Mit einer Auswahl von Dingen, die ich üblicherweise dabei habe am Fluss, am See oder am Strand.
Abgesehen von Zeitungen und Zeitschriften aller Art (die ich meist unters Badetuch lege), besteht meine Beachlife-Shortlist in der Minimalausgabe aus diesen Items: Geld, Tabak, Schlüssel, Feuerzeug, Smartphone.
Also warf ich mich ins Wasser, den grünen Exped-Drybag ums linke Handgelenk geschnallt. Erkenntnis im Wasser: Behindert kaum beim Schwimmen.
Wichtiger aber ist der Erkenntnisgewinn, als ich wieder an Land war: Alles hübsch trocken geblieben. Auch das Nokia Handy 3310 verrichtete weiterhin brav seinen Dienst. Zweite Hürde punkto Sicherheit geschafft. Oder kurz: Jawohl, wasserdicht.
Um die eingangs gestellte Frage endlich zu beantworten: Ist dieser Drybag wirklich eine wasserfeste Sache, auch und vor allem fürs Smartphone? Ja, das ist er.
Drybag Exped UL: Die Stärken
Kurz und knapp gesagt: Das Teil hält trocken. Es ist praktisch und ultraleicht. Und es lässt sich überall gut verstauen.
Ein wasserdichter Beutel, der seinen Dienst tut, daheim ebenso wie in den Ferien oder auf Reisen. Schon mal gut.
Wasserdichte Tasche: Die Schwächen
Wenn ich mir etwas zusätzlichen Komfort und Zubehör wünschen könnte, dann diesen: Ein Riemen – sagt man vielleicht «Strap»? – mit dem man das Dry-Päckli am Unterarm befestigen könnte beim Schwimmen. Nein, nicht weil ich beim Schwimmen das Smartphone benutzen will. Sondern für die Stabilität.
Denn natürlich gilt auch für eine wasserdichte Tasche das, was für alle Reise-Gadgets gilt: Je kleiner, desto besser. Ohne dass dabei die Sicherheit leidet , in diesem Falle beim Wassersport.
Wasserdichter Behälter Drybag Exped UL: Geeignet für
All jene, die eine Antwort suchen auf eine der drei grossen Fragen der Menschheit: 1. Was ist der Sinn des Lebens? 2. Was kommt nachher? 3. Wie nehme ich meine Wertsachen mit ins Wasser?
Sorry, aber bei diesem Produkt kann ich hier leider nur auf die dritte Frage antworten.
Wasserdichte Tasche zum Schwimmen: Preis
In der Ausgabe XXS (Fassungsvermögen 1 Liter) kostet dieses Teil 12.90 Franken (CHF). Etwas viel Geld für ein 13 Gramm leichten Nylon-Fetzen, könnte man einwenden. Aber es ist halt ein ziemlich cleverer und wasserfester Fetzen Nylon, der daheim und im Urlaub als Zubehör gute Dienste leistet.
Eingekauft habe ich diesen wasserfesten Beutel beim Schweizer Outdoor-Spezialisten Transa.
Wasserfeste Tasche Drybag Exped UL: Note
Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt der ultrakleine und ultraleichte Drybag in meiner Bewertung mir mit Note 5.5 durch.
Wasserdichte Tasche: Übrigens
Wie bei den Schwächen angetönt: Es mag zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein, beim Schwimmen am einen Handgelenk einen Beutel als Ausrüstung mitzuführen. Wasserdichten Taschen wohnt nun mal ein gewisses Volumen inne.
Wer nach einer Optimierung dieser Situation strebt, kann relativ leicht eine gewisse nautische Symmetrie herstellen: Am anderen Handgelenk ebenfalls einen Beutel installieren. Und die Wertsachen so auf beide Drybags verteilen, dass eine Balance entsteht.
Falls Dir nun der Exped Drybag etwas zu klein sein sollte und Dir ein grösserer wasserdichter Behälter lieber wäre für den Badespass.
Du, da hab ich was für Dich. Ein Zubehör der etwas voluminöseren Art.
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Zur AnmeldungIm Sommer 2021 habe ich den 35-Liter-Schwimmsack von Tarzan geprüft und getestet.
Dabei musste sich der Maxi-Wickelfisch nicht nur als wasserdichte Tasche im Wasser, sondern auch an Land und in der Stadt bewähren. Wie sich dieser Bag auf all diesen Terrains behauptet hat, kannst Du hier lesen.
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Wie der «Tages-Anzeiger» schrieb, verzeichnete die Stadtpolizei Zürich im Jahr 2022 einen Rekord bei Diebstählen in Badeanstalten. Dann also Zigi, Zaster und anderes Zeugs doch lieber per Behälter mitnehmen zum Schwimmen. Und zwar wasserdicht.
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