Seite wählen
Home 9 Reise-Gadgets 9 Taschenflasche Ripples: Designer Trinkflasche und Flachmann im Test

Taschenflasche Ripples: Designer Trinkflasche und Flachmann im Test

Datum

21. August 2020

Kategorie

Kommentare

Home 9 Reise-Gadgets 9 Taschenflasche Ripples: Designer Trinkflasche und Flachmann im Test

Bezüglich Coolness ist die Taschenflasche Ripples top. Doch die Designer-Trinkflasche von Ron Arad überzeugt nicht in jeder Hinsicht. Gleich in mehreren Punkten kommt der Guzzini Flachmann ziemlich flach raus. Mögen kann man das Teil trotzdem.

Wenn sich ein Design- und Architektur-Star an die Gestaltung eines Alltagsgegenstandes macht, bin ich zunächst immer etwas skeptisch. Ausgesprochen skeptisch bin ich, wenn sich der Gestalterfürst ein Reise-Gadget vornimmt.

Weil ich Designer im Verdacht habe, dass ihnen der schöne Schein wichtiger ist als das, was ein richtig cooles Reise-Gadget ausmacht: Funktionalität. Praktische Handhabung. Reduce to the Minimum.

Taschenflasche Ripples: Erster Test bestanden. Aber…

Im vorliegenden Fall hat sich der britische Industriedesigner und Architekt Ron Arad, am bekanntesten wohl für sein spiralförmiges Bücherregal «Bookworm», an eine Trinkflasche gemacht. Oder besser gesagt: An einen Kunststoff-Flachmann in Format A5, der in jede Tasche passt.

Bezüglich des schönen Scheins ist der Flachmann Ripples natürlich ein cooler Wurf. In ihrem transparenten Tintenblau mit Oberflächen-Relief kommt die Flasche sehr apart daher. Ein veritabler Hingucker in jeder Situation.

Taschenflasche Ripples: Flache Trinkflasche von Ron Arad im Flachmann Reise Test
Taschenflasche und Flachmann Ripples: Zeigt auch am Kieselstrand bella figura. (Bild: Internaut)

Wenn ich es mit Trinkflaschen zu tun bekomme, dann gehe ich immer so vor, wie ich es auch beim bei der Faltflasche Bübi gemacht habe. Zwei Dinge sind es, die ich bei einem ersten Test wissen will.

Erstens: Ist das Teil dicht? Und zweitens: Steht es stabil? Hier kann ich für den Flachmann Ripples zweimal den Daumen heben. Jawohl, der Deckel der Taschenflasche lässt sich gut weg- und anschrauben – und der Verschluss dichtet mittels Kunststoffkappe verlässlich ab. Und ja, das Teil hat einen guten Stand.

Flache Trinkflasche, Design-Produkt von Ron Arad, geprüft von Reiseblog Internaut
Steht und macht sich gut. Taschenflasche Ripples, hier auf dem Fensterrand im Zug. (Bild: Internaut)

Der Clou dieser Designer-Trinkflasche ist ja dieser: Weil das Teil von Herrn Arad so flach gehalten ist – Flachmann Ripples ist nur gerade drei Zentimeter breit – passt es sozusagen in jede Tasche hinein.

Aktenmappe, Business-Briefkase, superflascher City-Rucksack, stoffige Aussentasche des Trolleykoffers: Praktisch kein Ort zu flach, um nicht Platz zu bieten für diese Flachflasche.

Flachmann Ripples: Die Stärken

Die flache Form ist natürlich die grösste Stärke der Taschenflasche Ripples. Kommt dazu: Das Teil, man könnte es auch das «iPad der Trinkflaschen» nennen, lässt sich problemlos im Geschirrspüler reinigen.

Dass der Schraubverschluss dieses Flachmanns unterwegs und im Gebrauch verlässlich dichthält, widerlegt für einmal meine Stardesigner-Skepsis: Die Basics stimmen.

Flache Trinkflasche Ripples, getestet in der Rubrik Reise Gadgets vom unabhängigen Reiseblog der Internaut.
Ein schmaler Wurf. Und einer, der sich gut ertasten lässt. (Bild: Internaut)

Was mir überdies auch gefällt an diesem Reise-Gadget: Es ist schnell zur Hand. Oft kommt es en route vor, dass ich in irgendeinem Rucksack oder einer Reisetasche bei diffusem Licht nach der Trinkflasche tasten muss.

Dank der kantigen Form und dank der Oberflächenstruktur genügt ein Griff – und der Flachmann ist erkannt.

Flache Trinkflasche Ripples getestet. Vorteile und Nachteile der Designer-Wasserflasche, die in jede Tasche passt.
Yep, Ripples passt auch in diese superdünne Aktentasche rein. (Bild: Internaut)

Taschenflasche von Ron Arad: Die Schwächen

Ein paar Dinge allerdings nerven mich auch bei dieser Designer-Wasserflasche. Da ist zum einen Mal das Mundstück. Man mag mich in diesem meinen Leben vielleicht mal grossmäulig genannt haben.

Aber jetzt einmal rein anatomisch gesehen würde ich sagen, dass mein Mund eher unterdurchschnittlich gross ist.

Mundstück mit Schraubverschluss der Flachflasche Ripples von Ron Arad.
Ripples-Mundstück mit Schraufverschluss: Für meinen Geschmack zu klein geraten. (Bild: Internaut)

Trotzdem ist mir das Mundstück zu klein. Klar, der Flachmann zeichnet sich nun mal durch seine minimalen Abmessungen aus. Aber beim Trinken scheint mir, dass die Öffnung zu klein geraten ist. Unangenehm.

Und dann noch zwei Dinge: Flachmann Ripples isoliert nicht gut. Will heissen: Wer kalte Flüssigkeit einfüllt, wird sie – gerade bei Sommerwetter oder Sonneneinstrahlung – schnell als warmes Getränk erleben. Umgekehrt erhitzt sehr heisse Flüssigkeit die geriffelte Oberfläche ebenso.

Zweitens: Das Stück Design von Herrn Arad ist wohl ein schmaler, dafür aber auch ein relativ schwerer. Rund 400 Gramm wiegt das Teil, was natürlich seinem dickwandigen Kunststoff geschuldet ist. Fast ein halbes Kilo – eher viel Gewicht für Leute, die gerne leicht reisen.

Flachmann-Trinkflasche im Vergleich zu einer konventionellen bauchigen Wasserflasche. Beitrag auf dem Reiseblog der Internaut, der regelmässig und unabhängig Reise-Gadgets testet.
Taschenflasche versus Trinkflasche aus Aluminium: Einmal kantig, einmal bauchig. (Bild: Internaut)

Im Unterschied zu einer konventionellen bauchigen Trinkflasche (150 Gramm leicht), wie ich sie normalerweise auf Reisen dabeihabe, schneidet Ripples auch bezüglich Füllmenge schlechter ab.

Ins blaue Kantenwunder passen 550 Milliliter Flüssigkeit; in der bauchigen Variante aber finden 750 Milliliter Platz. Natürlich, mehr ist nicht immer besser. Aber beim (alkoholfreien) Trinken meistens schon, finde ich. Nahe bei einem Liter ist besser als nahe beim halben Liter.

Taschenflasche Ripples Ron Arad für Guzzini: Geeignet für

Klare Sache: Wer oft mit eher eng gestaltetem Gepäck, also typischerweise Aktenmappen oder schmale Handtaschen, unterwegs ist, kann dieser Design-Wasserflasche ganz sicher etwas abgewinnen.

Eine Menge wichtiger und wichtigster Führungspersonen könnte es wertschätzen, dass es ihre Trinkflasche dünner ist als die wichtigen Dossiers, die sie ständig mit sich rumschleppen.

Flache Taschenflasche im Reise-Gadget-Test auf dem glaubwürdigen Reiseblog der Internaut
Passt scho: Die Taschenflasche Ripples verschlauft sich im schmalen Beutel. (Bild: Internaut)

Wenn der Beutel oder die Aktentasche allerdings sehr schmal sein sollte, wird man etwas feststellen: Ripples macht sich trotz des schmalen Umfangs ziemlich breit. Und nimmt fast den ganzen Platz ein.

Da muss man dann selber entscheiden: Mehr Platz – oder mehr Design? Oder: Mehr Flachmann, weniger Dossiers. Neben kobaltblau kommt die Taschenflasche Ripples von Ron Arad für Guzzini, wie das Teil mit ganzem Namen heisst, noch in weiteren Farben wie rot, grün, orange oder auch in transparenter Glas Optik daher

Flachmann Ripples: Preis

Ich habe Ron Arads Designer-Flachmann Ripples bei Proidee.ch per Versand gekauft. Und dafür CHF 38 Franken bezahlt. Umgerechnet EUR 39 Euro. Für eine Trinkflasche vielleicht eher teuer.

Aber für einen Hingucker ist der Preis okay. Wer anständig umgeht mit dem Teil, hat damit sicher nicht einen Wegwerfartikel eingekauft. Was ganz gut zum Zeitgeist passt, die sich zunehmend von PET-Flaschen distanziert.

Noch mehr Reise-Gadgets

Der Internaut testet regelmässig Reise-Gadgets. Kritisch, unabhängig, glaubwürdig.

Alle Gadgets entdecken

Flache Wasserflasche Ron Arad: Fazit

Wie oben erwähnt: Einige Details, die wichtig sind fürs Trinken unterwegs, überzeugen mich nicht. Aber bezüglich Abmessungen und Design-Faktor ist Ripples eben schon ein heisses Teil.

Ich würde mal so zwischenbilanzieren: Ripples bleibt Teil meiner Reise-Gadget-Familie. Aber wohl eher für kürzere Reisen, die ich mit sehr leichten (und dünnen) Gepäck antrete.

Taschenflasche für unterwegs: Note

Gar nicht so einfach, dieses Teil zu benoten. Für die Designer-Community aus der Kategorie, die jede Zuckung und Regung von Designer Ron Arad beklatscht, ist das wohl ein richtig heisses Teil.

Ein Statement-Piece, würden solche Leute möglicherweise sagen. Und sich weniger ärgern als ich über eine zu kleine Passage von Mundstück und Schraubverschluss.

Taschenflasche Ripples von Ron Arad für Guzzini im Test, geprüft von Reiseblog der Internaut.
Design, Tropfen für Tropfen. (Bild: Internaut)

Aber Design ist hier natürlich nur ein Noten-Aspekt. Der andere, wichtigere Aspekt: Bringt dieses Teil Mehrwert auf der Reise? Lohnt es sich, eine solch kantige Taschenflasche mitzunehmen?

Auf einen Business-Trip wohl schon. Ansonsten aber ist mir das bauchige Original lieber. Auch deshalb, weil es leichter ist. Im gutschweizerischen Notensystem, das von 6 (absolute Sonderleistung) bis 1 (kompletter Ausfall) reicht, kommt die Taschenflasche Ripples von Ron Arad for Guzzini in meiner Bewertung mit Note 4.5 durch.

Taschenflasche: Übrigens

Natürlich schlägt die konventionelle, bauchig gehaltene Trinkflasche, das Designer-Teil des Herrn Arad in einem Punkt haushoch: Es passt in aller Regel in die aussen angebrachte Flaschenhalterung.

Ripples passt dort höchstwahrscheinlich nicht rein. Aber es würde mich nicht wundern, wenn ich irgendwo Menschen begegnen würde, die ihr Ripples for Guzzini by Ron Arad an einem Trageriemen spazieren führen würden.

Newsletter abonnieren

Jede Woche die neuste Blog-Post des Internauten im Postfach. Du kannst den Newsletter hier abonnieren und jederzeit wieder abbestellen.

Zur Anmeldung

Am ehesten würde ich solche Menschen in der Mailänder Kreativ-Zone Milano Tortona oder dann auch im Pariser Bobo-Quartier Haut Marais erwarten. ais erwarten. Ich halte meine Augen jedenfalls offen. Und Du bitte auch. Für einen sachdienlichen Hinweis (gern mit Bild-Beleg) lasse ich einen schönen Sachpreis springen.

Wie wärs mit einer Taschenflasche?

Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

[email protected]

Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

Kommentare

2 Kommentare
  1. Christian Wapp

    Lieber Andreas, du bist gar nicht auf das Material eingegangen. Für mich das entscheidende Kriterium für den Kauf einer Flasche. Auf Plastic verzichte ich grundsätzlich. Auch wegen der Umwelt. Ich habe in den legten Jahren auch mehrere BPA-freie Flaschen getestet, sie hinterlassen im Wasser einen Nebengeschmack. Ebenso Metallflaschen, die hinterlassen einen metallischen Geschmack. Falls man „ungefärbtes“ Wasser trinkt. Inzwischen gibts für mich nur Glasflaschen. Doch auch da gibt es Unterschiede, eine ziemlich teure Glasflaschen, die zurzeit überall angeboten wird, hinterliess selbst nach ausgiebigem Waschen einen seltsamen Geschmack. Zugegeben: Glasflaschen sind etwas schwerer. Vielleicht gibt es auch keine Glas-Flachmänner. Und wenn man zwei Flaschen im Rucksack mitnimmt, dann braucht man für die Flaschen eine Hülle. Flaschenangebote mit Hüllen gibt es auch (die auch etwas isolieren). Oder man kann selbst eine Hülle basteln. Vielleicht uncool: eine Glas-Mineralwasserflasche, die man wiederverwenden kann. Lieber Gruss Christian

    Antworten
    • internaut

      Hallo Christian, vielen Dank für Deinen Kommentar. Für mich klingt das wie eine Marktlücke: Der Glas-Flachmann. Müssen wir das selber machen? Oder ist jemand da draussen, der/die ein solches Produkt hat für Dich. Und mich? Gruss, -andreas aka der Internaut-

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert