Bübi kommt noch mal zu einem Auftritt. Stimmt es wirklich, dass man aus dieser Faltflasche nicht nur trinken, sondern damit auch grillieren kann? Das finden wir heute heraus. Sorry Bübi, Du musst zum zweiten Mal ins Feuer.
Besondere Kennzeichen: Blau, flexibel, unkaputtbar – und sehr beliebt: So in etwa lässt sich die Faltflasche Bübi beschreiben, die ich hier kürzlich einer harten Reise-Gadget-Prüfung unterzogen. habe. Innert kurzer Zeit wurde der Beitrag zu einem Liebling der Internaut-Communiy. Und Bübi damit zum Star.
Leider ist Bübis luzide Blauhaut nicht mehr ganz so makellos, wie sie zu Beginn einmal war. Was daran liegt, dass diese Trinkflasche schon im ersten Testlauf gleich ins Feuer musste. Aber Bübi hat es, das ist die gute Nachricht, überlebt.
Die andere Nachricht: Bübi mussnochmal ins Feuer.
Als ich mir Testberichte über Bübi anschaute, war ich verblüfft ob der vielen Härteprüfungen, die dieses Teil schon durchgemacht hat. Da gab es Leute, die Bübi einem Alligator zwischen die Zähne gaben, um die Reissfestigkeit zu prüfen (Bübi hat bestanden).
Lebhaft in Erinnerung bleibt mir auch jener Gentleman, der behauptete, Bübi mit einem Auto überfahren zu haben (ja, das zähe faltbare Trinkgefäss hat auch das überlebt.)
Faltflasche reloaded: Bübi Bübi noch einmal
Auch in meinem Zwischenspeicher: Die Type, die allen Ernstes ein Omelett in der faltbaren Trinkflasche Bübi zubereitete. In der Mikrowelle. Was in mir zwei Wünsche weckte. Erstens: Das mit dem Omelett selber einmal zu probieren, aber über dem offenen Feuer, in der Outdoor-Ernstsituation gewissermassen.
Und weil das also auf ein Omlett in einem Trinkgefäss hinauslaufen würde, regte sich Wunsch zwei: Endlich mal wieder den legendären Sketch mit Dieter Hallervorden zu schauen.
Ältere Leserinnen und Leser erinnern sich: Das was der deutsche Komiker, die in den späten 70er Jahren zwar nicht ein Omlett, dafür aber eine Flasche Pommes Frites orderte. Mit einer gewissen Grussformel.
Noch mehr Reise-Gadgets
Der Internaut testet regelmässig Reise-Gadgets. Kritisch, unabhängig, glaubwürdig.
Alle Gadgets entdeckenPalim-Palim, ich hätt gern eine Flasche Omelett
Ganz genau, die Grussformel, mit der das Glockengeläut beim Eintreten in einen Kaufmannsladen gemeint war, hiess «Palim-Palim». Was dem guten Didi Hallervorden sogar einen gesonderten Eintrag auf Wikipedia einbrachte.
Einer der Unterschide zwischen seiner und meiner Darbietung. Bei Bübis zweitem Einsatz geht es nicht um eine Flasche Pommes Frites, sondern um eine Flasche Omlett. Schliesslich beteuert die Herstellerfirma von Bübi ja auch, dass das Teil durchs Feuer gehen könne.
Und das wollte ich nun genau wissen. Ganz genau sogar. Kurz noch zu den technischen Daten: Dieses eher exotische Koch-Tool fasst maximal 0.65 Liter Flüssigkeit.
Natürlich gab es beim Braten per Silikon-Buddel ein paar unbekannte Grössen. Zum einen etwa habe ich noch nie ein Rezept dafür gesehen. Selbst bei Küchen-Halbgöttern wie Paul Bocuse oder Jamie Oliver fand ich nichts dazu.
Ich entschied mich dann für ein relativ konventionelles Rezept, bestehend aus zwei Eiern, etwas geriebenen Cheddar-Käse, rote Peperoni, ordentlich gewürzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss. Plus ein kleines Stück Butter. Das alles verquirlte ich outdoor in einer Schüssel zu einer leckeren Flüssigkeit und füllte diese dann in die Flasche ein – die sich natürlich hervorragend als Schüttelbecher eignet.
Newsletter abonnieren
Jede Woche die neuste Blog-Post des Internauten im Postfach. Du kannst den Newsletter hier abonnieren und jederzeit wieder abbestellen.
Zur AnmeldungZweite Unbekannte: Wie nahe darf die faltbare Bübi-Buddel ans Feuer? Vom ersten Versuch her, als ich die Silikon-Faltflasche zu nahe an die Flammen brachte, studierte ich noch einmal die Betriebsanleitung. Bis 500 Grad Fahrenheit sei die Sache sicher, heisst es dort, was also etwa 260 Grad Celsius entspricht.
Der Grill war schnell eingerichtet, eine hübsche Glut ebenso. Aber die Temperatur auf dem Rost konnte ich natürlich nicht aufs Grad genau bestimmen. Ich hielt einfach die Hand drüber und entschied: Okay Bübi, das geht grad noch.
Worauf ich bei dem Test vor allem gespannt war: Wie würde sich die Omelette präsentieren, wenn sie fertig gebraten war? Wie würde die Flasche ihre zweite Feuerprobe überstehen?
Und natürlich auch: Wie schmeckt ein Omlett aus einem Flüssigkeitsbehälter? Sowie: Würde sich das Silikon-Trinkgefäss auch später noch geruchsneutral verhalten? Oder würde ein penetranter Eier-Omlett-Geschmack haften bleiben?
Ein Omelett in der Faltflasche Bübi: So gehts
Aber los jetzt. Ich heizte also im Outdoor-Kleingrill zunächst schon mal etwas ein, um dann später mit einer guten Glut arbeiten zu können. Die Omelett-Zutaten mixte ich wie oben beschrieben und schüttelte sie in der Bübi-Flasche zurecht.
Dann legte ich die Bübi-Buddel zwischen zwei Würste auf den Grill. Zuvor hatte ich mit der flach ausgestreckten Hand die Temperatur genommen. Mein Mess-Massstab, wie immer beim Outddor-Feuereinsatz: Eine Handbreit über dem Grill soll meine Hand ordentlich Zunder spüren, dies aber auch einen Moment lang aushalten.
Ich legte die Flasche fünf Minuten auf den Grill und fand durch leichtes Schütteln heraus, dass die Chose noch etwas flüssig. Dann gab ich noch einmal drei Minuten hinzu. Worauf sich dann, als das Teil aus der Silikon-Behälter flutschte, folgendes Resultat auf dem Präsentierteller zeigte:
Es gab da also, wie man sieht, einen gut gebratenen Teil. Und daneben ein Masse, der ein wenig mehr Stoff gut getan hätte. Urteil des Testpiloten: Ja, das geht so. Für Instagram-Foodies ist das wohl weniger geeignet, einen Schönheitspreis gewinnt dieses Omelett – indoor wie outdoor – definitiv nicht.
Aber, soviel darf ich als bekennender Nicht-Gourmet schon sagen: Das Teil sieht aus wie Omlett. Und schmeckt wie Omlett.
Trinkflaschen Typus Bübi im Feuer: Bitte aufpassen!
Der kleine Test ergibt also: Omlett aus der Flasche: Geht. Wer das nachmachen will, tut dies auf eigene Gefahr. Und sollte dabei auf ein paar Dinge achten:
o unbedingt den Karabinerhaken vorher wegnehmen. Das Teil erhitzt sich sehr schnell im Feuer.
o den Verschluss möglichst über den Grill hinausragen lassen. Die Hitze könnte sonst die Plastikteile beim Mundstück zum Schmelzen bringen. Unschön.
o Bei der Hitze ist weniger mehr. Merke: Länger über der Glut halten ist weniger schlimm als sich über eine von Brandflecken übersäte Faltflasche ärgern.
Faltbare Trinkflasche Bübi zum Grillieren: Fazit
Für den Outdoor-Einsatz kann man das so machen. Wer es mehrmals in Angriff nimmt, wird ja sicher immer besser dabei. Übung macht den Flaschengeist-Omlett-Meister. Und die Meisterin.
Allerdings muss ich berichten, dass sich selbst Tage nach dem Grill-Plausch ein leichter Ei-Geschmack im Flüssigkeitsbehälter hält. Ja, das Teil war schon zweimal im Geschirrspüler drin. Würde ich aus einer solche Flasche einen Pausentee oder etwas ähnlich Erquickendes trinken wollen? Ehrlich gesagt, eher nicht.
Die Lösung (und das sage ich wie immer völlig ungesponsert und unabhängig) könnte sein: Mit zwei Bübi-Buddeln hantieren. Eine zum Trinken. Und – ja – eine zum Grillieren.
0 Kommentare