Von Abseiling bis Zip-Lining: Die Website Manawa ist wie ein Bungeejump in die Online-Welt der Extremsportarten.
Es ist ein paar Jährchen her, aber zwei Momente aus einer Story-Recherche als Jungjournalist sind mir unvergesslich.
Der Ort: Eine Brücke, 70 Meter hoch. Mein Puls: Vom Ruhemodus unerwartet in höchste Klopfzahl explodierend.
Manawa: Adrenalink-Kick. Und Bungee-Bierernst
Zu den zwei Memory-Momenten: Da war einmal die Situation, als ich mich auf der Eisenbahnbrücke im Tessiner Örtchen Intragna beim Bungee-Master so rein theoretisch erkundigen wollte: Wie das so sei, der Sprung von der Brücke runter?
Der Mann nahm mir das Notizblöckli aus der Hand und sagte: «Dafür musst Du schon selber springen. Jetzt.» Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Da kam ein Ernst in die Sache, der so nicht in der Recherche vorgesehen war.
Mein Puls explodierte. Weil alsbald der zweite Moment kam: Als ich am Rand der Brücke stand, weit unter mir der Fluss Isorno rauschte und ich das tat, was ich nie tun wollte – losspringen. Der Story zuliebe.
Warum betreibt der Mensch extreme Extremsportarten?
Warum tun Leute so etwas? Vielleicht, weil sie per kontrollierter Nahtod-Erfahrung ihre eigene Lebendigkeit spüren wollen? Ich weiss es nicht. Ich würde es nicht mehr tun.
Aber es gibt Leute, die das immer noch tun und offenbar nicht genug bekommen können von Aktivitäten, die ihnen schier das Adrenalin aus den Ohren sprudeln lassen. War mein Trip damals als «Ticino Adrenalino» ausgelobt, so läuft die Extremsport-Schiene im Südkanton heute als Adrenalin Pur.
Manawa: Ein Sprung in die Online-Welt der Extremsportarten
Zu was sich der Mensch alles zwingt, zeigt das Jungunternehmen Adrenaline-Hunter umfangreich auf. Das französische Start-up, das später in Manawa umgetauft wurde, nimmt für sich in Anspruch, die ganze Welt der Extremsportarten online buchbar zu machen.
Über 50 Aktivitäten oder «epische Momente» umfasst die Platte der Grausamkeiten, die von A wie Abseiling bis Z wie Zip-Lining reicht. Darunter Nervenkitzler wie Tauchen mit Krokodilen, Klippenspringen oder Flüge in kleinen Propellerkistchen. Dazu auch Grenzerfahrungen der etwas exotischeren Sorte: Coasteering, Seabobbing, Microlight flying.
Wobei es eine sprachliche Regel gibt: Das «ing» am Schluss signalisiert den Abenteuerlustigen: Extreme-Fürchtening! Was dann recht zuverlässig in Aussicht stellt, was offenbar so intensivst gesucht wird: Der ultimative Adrenalinkick.
Adrenalin pur: Der Adrenalinkick ist im Netz noch frei. Der Klick auch
Apropos: Wenn ich mich im grossen Schweizer Internet-Domainverzeichnis umschaue, fällt mir auf, dass die Adresse Adrenalinkick (mit ch-Endung) noch zu haben ist.
Ebenso wie auch der Adrenalinklick. Wäre ich Extremstabenteuer-Veranstalter mit Online-Präsenz, dann gäbe mir das einen ziemlichen Adrenalinkick.
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