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Toronto Junction: An der Dundas Street West bahnt sich etwas an

Datum

23. Oktober 2019

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Home 9 Kanada 9 Toronto 9 Toronto Junction: An der Dundas Street West bahnt sich etwas an

Starke Strecke Toronto, Dundas Street West: Etwas abseits von Downtown lebt die grösste Stadt von Kanada auf. Im Stadtviertel Junction kreuzen sich vier Bahnlinien. Und alle aktuellen Trends.

Für seine Starken Strecken ist der Internaut meist in Europa unterwegs. Der Alte Kontinent, finde ich, ist fast unerschöpflich bezüglich faszinierender Städte und cooler Stadtquartiere.

Aber zu Eurozentrikern wollen wir trotzdem nicht werden. Heute blicken wir nach Nordamerika. Zum zweiten Mal, nach der Thompson Street New York, die noch ganz am Anfang der Serie Starke Strecke stand, die Stadtstrassen ehrt, die Spass machen zum Essen, Trinken und Shoppen, dabei aber noch weitgehend von globalisierten Ketten verschont geblieben sind.

Toronto Junction, das Trendviertel der Stadt

Wie im Fall von New York darf ich auch in Toronto auf die Dienste eines Gastautoren zählen. Beziehungsweise einer Gastautorin: Livia Güntert.

Die Tochter des Internauten, die für diese Serie in der Vergangenheit schon mal mit Schwesterherz Selina in Rotterdam auf Story war, hat sich für uns intensiv in Toronto Junction umgeschaut.

Toronto Junction: Livia Güntert berichtet aus dem Trendquatier der kanadischen Stadt für den Reiseblog der Internaut.
Livia Güntert on Tour in Kanada. (Bild: Marianne Torvanger)

Livias Wahl für Junction hat einen starken Grund: Die Gegend westlich von Downtown Toronto gilt aktuell als das coolste Viertel der grössten Stadt Kanadas.

Die Gegend liegt etwas abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten; ihren Namen «Junction» (Knotenpunkt oder Kreuzung) trägt sie, weil sich in diesem Gebiet gleich vier Eisenbahnlinien kreuzen.

Toronto Junction: Dundas Street West ist eine coole Strasse in der grössten Stadt von Kanada.
Toronto Junction: Viele Juwelen, einige Kratzer. (Bild: Livia Güntert)

Wichtigster Strang in der Gegend ist die Dundas Street West. Die urbanen Juwelen, die sich hier finden, sind zahllos. Leider haben wir aber auch ein paar Kratzer zu vermelden: McDonald’s und Starbucks siedeln an dieser Strasse, was für eine Starke Strecke eigentlich gar nicht geht. Schliesslich wollen wir hier ja das unglobalisierte Wesen ehren.

Aber weil der Burgerbrater und der Kaffee-Gigant in Nordamerika zur Verpflegungs-Folklore gehören, wollen wir für einmal gnädig sein. Die Dundas Street West kann ja auch nichts dafür, dass sie so cool ist.

The Junction Toronto, Dundas Street West
Kann nichts dafür, dass sie so cool ist: Die Dundas Street West. (Bild: Livia Güntert)

Und: Wir haben natürlich einen grossen Bogen um diese Multis gemacht. Da lohnt es sich wieder, dass die Dundas Street West soo lange ist. Etwa sechs Kilometer sind es total.

Aber genug gequasselt jetzt. Nun hat Livia das Wort.

Toronto Junction, Dundas Street West: Ein Drink

Das Indie Alehouse ist eine Goldgrube für Ale-Gniesser/innen. Ales mit dem Namen wie beispielsweise «Broken Hipster», «Couch Surfer» und «Love Triangle» kann man direkt aus ihrer Brauerei trinken und dazu noch etwas leckeres essen.

Spannend sind auch die Popcorn-Variationen im Indie Alehouse: «black truffle», «old cheddar, garlic butter & rosemary» und «bacon, grana padano & chili».

Ein Kaffeehalt

Das Full Stop Cafe  ist der Treffpunkt für Hipster jeden Alters. Egal ob Hipster-Oma, -Twen oder -Kind. Das Cafe ist geschmückt mit Lego-Kunst,  Flugzeug-Wandmalerei, Weltkugeln und Pop Art.

Der Kaffee kann mit Soja-, Mandel- oder laktosenfreier Milch genossen werden und schmeckt am besten mit einem Stück Pumpkin danish oder Lemon ricotta loaf.

Dundas Street West beste Tipps
Jetzt mach aber mal einen Full Stop! Im Hipster-Habitat von Toronto. (Bild: Livia Güntert)

Das Full Stop ist der perfekte Ort für eine Auszeit in der dynamischen Grossstadt, um ein paar Zeilen zu lesen, schreiben oder studieren.

Oder einfach nur um dem Hipster-Geschehen zuzuschauen.

Eine Mahlzeit

Im gemütlichen Café UB social.ca (das UB steht für «unemployed baker», das ist aber überhaupt nicht zutreffend) lässt sich ein kulinarisch abwechslungsreiches Mittagessen geniessen.

Egal ob employed oder unemployed.

Essen und Trinken im coolen Junction Quartier in Toronto
Im UB Social ist alles wahr. Nur der Name nicht. (Bild: Livia Güntert)

Besonders gut sind die hausgemachten Empanadas mit Kürbis, Kokusnuss und Peperoni. Es hat allerdings auch etwas für die Fleisch-Geniesser oder All-Day-Breakfast- Fanatiker.

Die Stimmung im Café erinnert mich an unsere eigene Küche zu Hause: Viel Gelächter und Gespräche mit spanischer Musik im Hintergrund.

Noch eine Mahlzeit in Toronto Junction

Die Entscheidung für eine Mahlzeit an einer Starken Strecke fiel mir nicht leicht. Deswegen füge ich einen weiteren Punkt hinzu. Das Lokal The Hole in the Wall ist grossartig!

Die Atmosphäre angenehm und das Essen überraschend anders. Nicht das copy paste Burger-Fries-Menu, dass öfter vorkommt. Hier kann man «Buffalo Duck Confit Wings», «Smoked Trout and Gravlax» und «Escargots» (ja, das sind auch in Kanada Schnecken) essen. Auf jeden Fall ein Besuch wert und wenn man Glück hat haben sie auch live Musik.

Noch mehr coole Strassen

Der Internaut ist in Grossstädten unterwegs und findet Strassen, die Spass machen zum Essen, Trinken, Shoppen. Strassen, die nicht globalisiert sind – sondern von lokalen und regionalen Angeboten leben.

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Dundas Street West: Ein Shop

Als Liebhaberin von Second-Hand-Büchern kommt man an der Dundas Street West gleich zweimal zum Vergnügen.

Im Book Exchange oder im Pandemonim kann man endlos Buchrücken von verschiedensten Genres studieren und Notizen von den Vorbesitzern lesen.

Und noch ein Shop

Der Arts Market ist ein kunterbunter Laden, in dem kleine lokale Künstler eine Verkaufsfläche mieten können und ihre Kunst und ihre Produkte verkaufen können.

Arts Market in Toronto.
Handmade und Vintage: Also nichts wie rein in den Arts Market. (Bild: Livia Güntert)

Das Angebot reicht von Second- Hand Kleidern, Schmuck, Seifen und Grusskarten bis hin zu Pflanzen und Antiquitäten. Es macht Spass, durch die Regale zu schlendern und die verschiedenen Werke zu studieren.

Es ist definitiv nicht der Durchschnitts-Geschenke-Laden und passt somit perfekt in das Junction-Quartier.

Junction Toronto: Ein Mitbringsel

Nach dem ich mich etwa eine Stunde im Arts Market umgeschaut habe, verliebte ich mich in den kleinen violetten Dinosaurier mit einer Sukkulente als Gepäck auf dem Rücken.

Dieses Souvenir ist anders, herausstechend und skurril – und repräsentiert so genau the Junction. Zudem ist es ein weiterer Gegenstand für meine Studenten-WG, die so zusammengewürfelt ist, dass dieser Dinosaurier genau hineinpasst.

Souvenir aus Toronto, Quartier Junction, West Dundas Street, Reiseblog Internaut
Ausgestorben? Von wegen: Dieser hübsche Kerl sorgt jetzt für Freude in der Studenten-WG. (Bild: Livia Güntert)

Bezahlt habe ich 25 kanadische Dollar dafür, was etwa 19 Schweizer Franken. sind.

P.S. Ich habe nachgefragt und erfahren: Alle Erlöse gehen direkt an die Künstler, der Arts Market finanziert sich rein durch die Mietgebühren der Ausstellungsflächen.

Ein Instagram-Moment an der Dundas Street West

Im Junction-Quartier kommt man an einigen guten Insta-Spots vorbei. Fast so, als wären einige kleine Läden nur dafür designt worden.

Strassenszene Dundas Street West
Da bahnt sich etwas an: Insta-Moment in Toronto-Junction. (Bild: Livia Güntert)

Am besten gefiel mir jedoch das coole Graffiti mit dem alten Bahnhof und der Überschrift «The Junction».

Mit dem 3D-Effekt ist es ein richtiger Hingucker.

Dundas Street West: Die Anreise

Von der Union Station sind es sechs Stationen mit der gelben U-Bahn (northbound) bis zu St.George und dann mit der grünen U-Bahn (westbound) sieben Stationen bis zu Dundas West.

Dort beginnt eigentlich schon die Starke Strecke Dundas Street West, allerdings besteht die sie zu Beginn hauptsächlich aus Wohnhäusern. Entweder geht man ca. 25 Minuten bis zu den Läden und Restaurants – oder man nimmt den Junction Bus 40 von Dundas West und steigt nach acht Haltestellen an der Station Dundas St. West & Pacific Ave. aus.

Toronto Junction: Sehenswürdigkeiten in der Nähe

In Nordamerika kennt man das Wort „Gehdistanz“ nicht wirklich. Die Stadt entdeckt man deshalb besser mit der U-bahn oder einem Fahrrad.

Der High Park ist gemäss Locals der Central Park von Toronto. Er ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Je nach Jahreszeit kann man die farbigen Blätter, den Schnee oder einfach die Natur geniessen und etwas detoxen von der pulsierenden Stadt. Von der Dundas Street West sind es 15 Minuten mit dem Bus Nummer 30A.

Das Museum of Contemporary Art (oder wie es die Coolen nennen: MOCA) ist 25 Minuten mit dem Bus Nummer 40 entfernt. Aktuell läuft dort die spannende Ausstellung namens «Age of You», die sehenswert ist.

Etwas weiter entfernt, aber genauso interessant, ist die Gegend Kensington Market. Dorthin kommt man von der U-Bahn-Station Dundas West mit der grünen Linie (eastbound) bis zu der Station Bathurst und dann zu Fuss oder mit dem Tram (was die Kanadier lustigerweise «Streetcar» nennen) zu der Station Nassau& Bathurst).

Die Gegend Kensington Market ist bekannt für ihre Vintage-Läden, Street Food Stalls mit Essen aus der ganzen Welt und Flohmärkte. 

Cooles Quartier Junction in Toronto mit Dundas Street West
Im Westen von Downtown Toronto: Das Viertel Junction mit der Dundas Street West.

Für die Serie «Starke Strecke» porträtieren der Internaut und seelenverwandte Autorinnen und Autoren städtische Strassen aus aller Welt, die nicht globalisiert sind.

Kein Starbucks, kein Zara, kein Hennes & Mauritz, kein McDonald’s – sondern lokale und regionale Anbieter aus Gastronomie, Hotellerie, Shopping und Kultur.

«Starke Strecke» ehrt Strassen, die Locals und Zugereiste gleichermassen glücklich machen. 

Hier gehts direkt zu allen Starken Strecken.

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Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

andreas.guentert@derinternaut.ch

Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

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