Wunsch und Wirklichkeit liegen beim Reisen derzeit weit auseinander. Wie weit? Das zeigt die Liste der gewünschten und der tatsächlich bereisten Reiseziele 2022. Corona sei Undank.
Ja, meine Bucket List aus dem Jahr 2019 gilt immer noch. Die Destinationen stehen. Fernweh und Reiselust: intakt.
Aber leider habe ich in den drei Jahren seither keine meiner damals aufgelisteten Destinationen in aller Welt tatsächlich bereist.
Dass mein USA Roadtrip von den Niagarafällen bis nach New York ein Traum geblieben ist, hing in diesem Jahr natürlich stark mit diesem fiesen globalen Mistkäfer zusammen.
Corona. Oder Covid-19, wenn Du magst.
Reiseziele 2022: Wunschdestination und tatsächlich bereiste Länder
So wie mir erging es im Jahr 2022 vielen Schweizerinnen und Schweizern. Reiselust und Fernweh sind da. Die Liste der Wunschziele für Ferien, Reise und Urlaub steht.
Aber in abgereister Wirklichkeit sah es dann anders aus. Wie es sich hierzulande 2022 mit den beliebtesten und den tatsächlich bereisten Zielen verhält, hat der Reiseversicherungs-Anbieter Allianz Partners erhoben.
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Zur AnmeldungDazu hat das Unternehmen von Ende Juni bis Anfang Juli 2022 bei 1051 Schweizerinnen und Schweizern nach den beliebtesten Städten und Ländern gefragt. Oder kurz: Was ist Ihre Wunschdestination?
Zweite Frage, angepasst an die Reise Realität 2022: Und wo reisen Sie tatsächlich hin?
Was sich daraus ergibt: Wunsch und Wirklichkeit klaffen beim Thema Reisen und Ferien immer noch stark auseinander. Die Wortwolke zeigt das in grober Übersicht anschaulich.
Fazit der Studie: «Der erwartete Nachholeffekt hat noch nicht eingesetzt.». Welche Destinationen sind die Gewinner und welche die Verlierer? Das schauen wir uns jetzt im Detail an.
Ganz zuoberst auf der Wunschliste der beliebtesten Reiseländer steht der ewige Liebling in Europa: Italien. Danach kommt das Fernweh-Magnet USA.
Weitere Übersee-Destinationen mit starker Sogkraft: Kanada, Japan, Australien. Und, noch vor Thailand: der kecke nordische Inselstaat Island.
Fernweh intakt, aber Nahziel gebucht
Bei den tatsächlich bereisten Zielen und Destinationen sieht es dann aber anders aus. Ja, Italien steht als Land auch hier auf Rang Numero Uno.
Aber mit einer Nennung von 16.7 Prozent sehr viel stärker als beim Wunsch (10.8 Prozent). Spannend der Stand bei der Nummer zwei: Hier taucht plötzlich die Schweiz auf und verdrängt die Wunsch-Destination USA auf Rang elf. Noch hinter dem Tessin, das zu einer eigenen Nennung kam.
Was man auch sieht im Vergleich der beiden Reise Tableaus im Jahr 2022: Destinationen in Europa sind deutlich präsenter als solche in Übersee. Insbesondere Nachbarländer wie Deutschland und Frankreich stehen hoch im Kurs.
Länder wie Kanada und Australien, die wohl jedes Jahr weit oben in der Liste der beliebtesten Reiseziele stehen, schaffen es im tatsächlichen Reiseverhalten schon gar nicht mehr in die Top 10. Asien: Kein Thema mehr. Die Welt wurde 2022 ein ganzes Stück kleiner. Oder mindestens die Reise-Welt. Corona sei Undank.
Reiseziele 2022: Europa und Schweiz gewinnen
In Zeiten von Corona gilt im tatsächlichen Schweizer Reiseverhalten 2022 also: Ein Lob der Nähe, ein Lob dem eigenen Land. Lieber Morschach als Mount Rushmore. Eher La Sarraz oder Locarno statt Las Vegas.
In der asiatische Alliteration klingt das dann so: Konolfingen statt Ko Pha Ngan. Kandersteg statt Krabi. Sehenswürdigkeiten: Dann halt Telldenkmal in Altdorf, Uri, statt Freiheitsstatue in New York, New York.
Ganz generell gibt es in Europa – und hier wohl vor allem für Mittelmeer-Destinationen – einen grossen Nachholbedarf.
Plus: Die Schweiz hat noch einmal einen sehr guten Lauf. Heimspiel statt Fernweh quasi.
Fernweh 2022: Wie sieht das bei Dir aus?
Mit Befragungen wie jener von Allianz Partners ist es natürlich immer so: Sie bilden eine grosse Mehrheit ab und vermitteln einen Eindruck des Big Picture. Aber zu den Geschehnissen im Keinen, zu Emotionen bezüglich Reisen, Ferien und Urlaub können sie nichts sagen.
Da würde mich interessieren: Welche beliebtesten Ziele oder Geheimtipps musstest Du wegen Corona (oder anderen Gründen) im Jahr 2022 kippen? Was war der Ersatz? Und hat dieses andere Reiseziel allenfalls sogar ebenso sehr überzeugt und gefallen? Schreib es mir!
Reiseziele 2022: Italien war auch mein Favorit
Noch einmal kurz zurück zur Real-Life-Liste der tatsächlich bereisten Länder. Zur grossen Masse jener Schweizer, die sich 2022 fürs Belpaese entschieden, gehört auch der Internaut.
Italien war im Sommer 2022 der grosse Star in meinen Projekt Eat Stay Learn (das 2019 noch gar nicht auf meiner Reise-Wunschliste stand).
Ob Schweizerinnen und Schweizer auch nächstes Jahr wieder so stark auf Italien setzen und Reisen ins Belpaese buchen werden?
Wird Willhelm Tell auch dannzumal stärker bestaunt werden als die Lady Liberty in New York?
Fernweh 2023: Zwei Prognosen
Prognose 1: Wenn sich die Corona-Situation nachhaltig entschärft und keine anderen groben Dinge passieren, die den Tourismus hart treffen, holen sich die USA ihre Markanteile wieder zurück.
Unter anderem von der Schweiz.
Prognose 2: Das Belpaese wird auch 2023 ein ewiger Favorit der Svizzeri bleiben. Weil sie dieses Land schon kennen. Und immer wieder hin wollen in dieses entzückende Stück Welt.
Oder kurz: Weil sich Heimweh und Fernweh nirgends so schön paaren wie in Italien.
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