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Lochergut bis Idaplatz: Starke Strecke Zürich Bertastrasse

Datum

17. Juni 2017

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Starke Strecke, die Premiere: Eine Strasse im Zürcher Kreis 3 macht den Auftakt zur Serie. Weil mich die Bertastrasse Zürich so glücklich macht.

Es war Liebe auf den ersten Schritt.

Als ich vor ein paar Jahren erstmals in die Zürcher Bertastrasse einbog, da war es mir, als würde ich in einem Zürich ankommen, das ich so noch selten sah.

Ein Zürich das sich weniger hektisch, grossspurig, gepützelt und renditeoptimiert bis auf den letzten Quadratmeter gibt als der Rest als dasjenige Zürich, das wir als grösste Stadt der Schweiz kennen.

Ein Interview-Termin mit dem Filmregisseur Michael Steiner («Grounding») hatte mich vor Jahren an die Bertastrasse verschlagen. Und was ich dort sah, gefiel mir sofort.

Zürich Bertastrasse: Von Lochergut bis Idaplatz Wiedkon: Erster Beitrag zur Serie «Starke Strecke» auf der Internaut.ch
Bertastrasse Zürich: Meine erste. Und deshalb immer eine meiner liebsten Starken Strecken. (Bild: Internaut

Was ich sah: Ein Zurigo maritimo fast, mit kleinen Läden, lauschigen Restaurant-Terrassen, vielversprechenden Hinterhöfen und hundert Ecken, die ich aufs Mal entdecken wollte.

Und, vor allem: Eine Strasse fernab des immergleichen Einheitsbreis Starbucks-Zara-H&M-C&A-McDonald’s-Mango usw. Ein Brei, der sich an so vielen Orten zeigt.

Du, Bertastrasse, warst es!

Darf ich kurz etwas persönlich und sentimental werden? Es wird nicht lange dauern, versprochen.

Liebe Bertastrasse! Du hast mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, für einzigartige Strassen wie Dich die Serie Starke Strecke zu erfinden. Das Thema der Serie: Strassen zu recherchieren und zu beschreiben. Strassen, die uns glücklich machen.

Starke Strecken wie die Bertastrasse haben im globalen Konsum-Tsunami mindestens ein Stück weit ihre Seele behalten. Statt den ewiggleichen Ladenketten sind hier noch individuelle Anbieter am Werk.

Die Bertastrasse als Prototyp einer Starken Strecke

Läden und Restaurants, Bars und Galerien, Kulturtäter und Kreative, deren Werk und Wirken mit der Strasse verbunden ist.

Und als ich Prolog und Konzept zur Serie Starke Strecke aufschrieb, da wusste ich: Bertastrasse, Du wirst meine erste sein. Meine erste Starke Strecke.

Kommen Sie also mit an die Bertastrasse, die uns vom Lochergut her mit schattenspendenden Kirschbäumen begrüsst. Vogel- und Zierkirschen sind es, die im Frühling jeweils prächtig blühen.

Kirschblüte in Zürich Wiedikon, Frühling 2019
Von Ende März bis Anfang April wird die Bertastrasse verzaubert von der Kirschblüte. (Bild: Internaut)

Anfang und Abschluss unserer Starke Strecke bilden, was mir gut gefällt, gastronomische Erlebnisse. Das Grand Café Lochergut mit seinem Tel-Aviv-Chic auf der einen, das Schiwago (ehemals Palme de Beirut) als «kulinarische Wunderkammer» («Ron Orp) auf der anderen Seite.

Jetzt geht’s los mit einigen Tipps für Ihren Besuch. Zu verstehen als Strassen-Amuse-Bouches, die beliebig zu erweitern sind. Dazu einige Highlights im näheren Umfeld – wenn wir doch schon mal in der Gegend sind.

Ein Drink

Wer sich im Piazza am Idaplatz für einen Boxenstopp niederlässt, macht alles richtig. Und wenn man dazu einen Aperol Spritz ordert, macht man bestimmt nichts falsch.

Legendär am Idaplatz: In der Sportbar Le Calvados, im urbanen Volksmund liebevoll «Calvi» genannt, treffen sich all jene, die Sport schauen und dazu trinken wollen. Geht aber in der Bar Sportif aber auch ohne Sport.

Ein ewiger Liebling im hippen Wiedikon ist die Bar Sacchi: Ein Wasserloch, das es schafft, über all die Jahre stets trendy zu bleiben.

Zürich Bertastrasse: Ein Kaffeehalt

Halten lohnt sich fast überall. Einer meiner liebsten Spots ist ein paar Schritte von der Bertastrasse entfernt: Das Enfant Terrible. Sehr relaxed, sehr Berlin-und-Bronx-treffen-Zürich.

Der Espresso kostet drei Franken. «Für Zürcher Verhältnisse fast erschütternd günstig», wie die «NZZ» einst erschüttert festhielt.

Eine Mahlzeit. Nein, zwei

Liebevoll gestaltetes Interieur, Plätze draussen nah am Geschehen, Köstliches im Teller. Die Bottega Berta ist sicher einen Besuch wert. Womöglich mehrere.

Ein Quartier-Liebling ist zudem Babette. Das Lokal ist bekannt dafür, mit saisonalen Zutaten von Bauernhöfen aus der Region zu arbeiten. Trumpf bei Babette zudem frankophile Gerichte wie Crêpes et Galettes.

Bertastrasse Zürich: Ein Shop

Ein Print-Guy wie ich es einer bin, wird bei (fast) jeder Papeterie schwach. Wenn eine solche Print-Hochburg dann noch so hübsch sortiert ist wie das Duplikat, kann es durchaus geschehen, dass ich den nächsten Termin vergesse.

Und den übernächsten.

Zürich Bertastrasse: Noch ein Laden

Zinnwaren, Pokale, Namensschilder – bei Arthur Gross dreht sich alles um dieses Thema. Wobei «Shop» zu stylisch ist. Bittesehr – das ist seit über 60 Jahren ein Laden.

Und das bleibt er hoffentlich auch.

Noch mehr coole Strassen

Der Internaut ist in Grossstädten unterwegs und findet Strassen, die Spass machen zum Essen, Trinken, Shoppen. Strassen, die nicht globalisiert sind – sondern von lokalen und regionalen Angeboten leben.

Mehr erfahren

Und noch ein Laden

Seit Herbst 2021 ist die Bertastrasse um eine Attraktion reicher: Die vegane Bäckerei Moon Shop hat sich in kurzer Zeit eine schon fast kultartige Gefolgschaft gesichert.

Für die Cinnamon Rolls – oder, etwas nahdeutscher: Zimtschnecken – pilgere tout Zurich in diesen Laden, notierte der «Züritipp» im Frühling 2022. Klar, dass hier auch der Kaffee in Barista-Qualität ohne Tier funktioniert. Ihr Einsatz, Hafermilch und Erbsenmilch!

Ein Mitbringsel von der Bertastrasse Zürich

Ein Gläschen Pesto-Sauce, verfeinert mit weissem Trüffel, ist ein Geschenk. Zu erstehen für 18.50 Franken im familiengeführten Feinkostgeschäft Genovas, das weitere Köstlichkeiten aus dem Molise bereithält.

Der Laden funktioniert übrigens auch als kleines Restaurant. «Klein» schreibe ich deshalb, weil es schnell voll ist. Also reservieren!

Ein Geschenk aus Zürich Wiedikon: Pesto-Glas am Idaplatz
Mitbringsel Starke Strecke Bertastrasse: Ein Quantum Pesto. (Bild: Internaut)

Zürich Bertastrasse: Die Anreise

Viele Wege führen zur Bertastrasse. Die einfachste: Mit den Tramlinien 2 und 3 bis zur Station Lochergut. Und von dort aus in die Bertastrasse reinstechen.

Andere Varianten: Mit den Buslinien 66, 70, 72 bis Station Bertastrasse. Oder mit den Tramlinien 9 und 14 bis zur Station Talwiesenstrasse.

Sehenswürdigkeiten in Gehdistanz zur Bertastrasse Zürich

Friedhof Sihlfeld: Auf dieser grössten zusammenhängenden Grünfläche der Stadt Zürich ruhen bedeutende Persönlichkeiten wie Gottfried Keller, Johanna Spyri, Henri Dunant und Hugo Loetscher. Friedhof Sihlfeld

Schwimmbad Letzigraben, das «Max-Frisch-Bad»: Dieses Schwimmbad wurde vom weltbekannten Schweizer Autor (und vormaligen Architekten) Max Frisch konzipiert. Max-Frisch-Bad

Stadion Letzigrund: Der Hometurf des FC Zürich (FCZ) und der Grasshoppers: Die beiden Zürcher Fussballclubs, die in der Schweizer Super League mitspielen. Mit mehr Erfolgsgarantie treten hier internationale Stars aus Pop und Rock auf. Stadion Letzigrund

Lochergut in the Movies: Das Lochergut spielt übrigens in der jüngeren Schweizer Filmgeschichte auch eine Rolle als Schauplatz: Im Züri-Film «Soul of a Beast» von 2021.

Vom Lochergut bis Idaplatz: Stadtkarte Zürich Wiedikon mit Bertastrasse
Empfohlene Route Bertastrasse Zürich: Beginnen im Grand Café Lochergut, dann zum Idaplatz schlendern. Und dann nach Belieben weitergehen. Oder weiter bleiben.

Klub Plaza: Hier ist immer etwas los. Coole Location für Nachtschwärmer. Klub Plaza

Gelateria di Berna: Die landesweit kultisch verehrte Glace aus Bern ist seit 2017 mit einem ersten Stand in Zürich präsent: Gelateria di Berna in Zurigo.

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Für die Serie «Starke Strecke» porträtieren der Internaut und seelenverwandte Autorinnen und Autoren städtische Strassen aus aller Welt, die nicht globalisiert sind.

Kein Starbucks, kein Zara, kein Hennes & Mauritz, kein McDonald’s – sondern lokale und regionale Anbieter aus Gastronomie, Hotellerie, Shopping und Kultur.

«Starke Strecke» ehrt Strassen, die Locals und Zugereiste gleichermassen glücklich machen. 

Hier gehts direkt zu allen Starken Strecken.

Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

[email protected]

Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

Kommentare

1 Kommentar
  1. anita egg

    eine tolle idee und ein ebensolcher auftakt mit der bertastrasse. da ich sie kenne, ist es leicht, deinem weg zu folgen. freundinnen und bekannte die da wohnen kommen mir in den sinn und natürlich das idaplatzfest und so fort
    Gruss Anita

    Antworten

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