Ins Kino zum Queen-Film «Bohemian Rhapsody»: Dürfen alle. Aber kaum jemand darf ins brandneue Freddie Mercury Hotel in Montreux. Der Internaut nimmt Dich mit.
Wann hat Dich dieses Lied zum ersten Mal angehechtet, verwirrt und überwältigt? Bei mir war es im Frühjahr 1976. Elf Jahre war ich damals jung und an einem Sonntagabend eben daran, die Radiohitparade aufzunehmen. Und zwar, wie damals üblich, auf einem Kassettenrekorder.
In Sachen Pop hielt ich mich für einigermassen beschlagen, kannte mich aus bei Abba und Beatles, Slade, Smokie, Sweet und Bay City Rollers. Dann kam etwas aus dem Radio, das ich so noch nie gehört hatte. Vor lauter Schreck vergass ich, die «Rec»-Taste zu drücken.
Freddie Mercury Montreux: Disclaimer 1
Du weisst nicht, was ein Kassettenrekorder ist? Dann warst Du wahrscheinlich 1976 noch nicht gross aktiv. Easy. Einen Kassettenrekorder musst Du Dir etwa so vorstellen. Du findest, das sieht etwas steinzeitlich aus?
Das ist nicht so falsch. Es war die Steinzeit. Wir schrieben damals das Jahr 31 viP (vor iPhone). Sorry.
Bohemian Rhapsody: Disclaimer 2
Dieser Blogpost ist länger als üblich. Etwa doppelt so lange wie sonst.
Weil es um etwas geht, das doppelt so lange ist wie üblich. Ende Disclaimer und zurück ins Jahr 1976, ins Kinderzimmer des Internauten.
Queen Hymne: Das Lied, die Gänsehaut
Was da in meinem Kinderzimmer aus dem Gerät schepperte, war unglaublich und unerhört. Ein Lied, doppelt so lange wie alle anderen Lieder. Ein Lied ohne Refrain.
Eine Musik, die mir mal opernhaft und dann wieder hardrockig durch Herz und Hirn fräste. Ein Song wie eine Achterbahnfahrt im Feuerwagen durch einen lautsprecherbestückten Orchestergraben. Oder so ähnlich
Vom ersten Moment an war ich fasziniert vom Queen-Song «Bohemian Rhapsody».
Und es stellte sich in meinem Kinderzimmer etwas ein, was sich bis heute immer manifestiert, wenn «Bo Rap» (so nennen das die Aficionados) irgendwo auf diesem Erdenrund an meine Ohren kommt: Gänsehaut.
«Bohemian Rhapsody»: Der Film
Gänsehaut hatte ich auch jüngst wieder. An der Visionierung des Queen-Films «Bohemian Rhapsody», der Ende Oktober in unsere Kinos kommt.
Ja, die Kritikaster mögen bemängeln, dass der Streifen angesichts des ausschweifenden Lebensstils des Farrokh Bulsara (wie Freddie Mercury mit bürgerlichem Namen hiess) eher zahm daherkomme.
Ich sage: Wenn Du «Bo Rap» auch nur ansatzweise magst, führt kein Weg an diesem Film vorbei. Dabeisein, wenn Freddie zum ersten Mal ein Fragment dieser Hymne auf seine Klaviertasten legt. Mitfiebern, wenn das Lied in unglaublich aufwendiger Art eingespielt wird.
Und Mitgrinsen, wenn der Manager das epochale Stück Musikgeschichte partout nicht verstehen will. Erschauern, wenn das Lied in der Spätphase von Queen livehaftig aufersteht – das ist grosses Kino. Und ein Gänsehaut-Produzent der oberen Liga.
Freddy Montreux Montreux: Queen und die Schweiz
Als Schweizer weiss ich, dass unser Land und Queen-Sänger Freddie Mercury eine gemeinsame Geschichte haben. Also war ich gespannt, ob und wie diese Liaison im Film vorkommen würde. Nun: Ja, die Schweiz hat ihren Auftritt. Aber anders als ichs mir gedacht hätte.
In einer Szene nämlich nur. Und in einem Satz. Freddie (in der Band nennen sie ihn «Fred»), der unberechenbare Paradiesvogel, kommt mal wieder zu spät an ein Meeting. Die anderen drei Musiker müssen warten.
Als Fred endlich eintrifft, entschuldigt er sich – ganz launische Diva – natürlich nicht. Sondern wirft dies in die Runde: «Ich bin Künstler, kein Schaffner in der Schweiz».
Freddie Mercury in Montreux
Die britische Band hatte eine enge Beziehung zur Schweiz. 1979 kaufte die Gruppe die Mountain Studios in Montreux. Dort wurde (neben Nizza) beispielsweise das Album «Jazz» (mit Songs wie «Don’t stop me now», oder «Bicycle Race») aufgenommen.
Ebenfalls sur Place geschehen: «Under Pressure», eine Zusammenarbeit von Queen mit David Bowie, wurde dort geschrieben und vertont. Und auch das letzte Stück seiner Karriere, «Mother Love», sang Freddie Mercury dort ein.
Doch damit nicht genug: Das direkt am Genfersee gelegene «Duck House», das Freddie Mercury gern bewohnte, steht immer noch. Mercurys Lieblings-Rückzugsgebiet lässt sich über den Schweizer Vermittler Interhome mieten.
Queen in Montreux: Statue von Freddie Mercury am Genfersee
Bis heute zeugt eine grosse Bronze Statue in Montreux direkt am See von der Verbundenheit der Waadtländer Stadt mit dem epochalen Musiker und Entertainer.
Die Statue ist eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten in Montreux. Sie wurde 1996 errichtet und erhält weiterhin jeden Tag, bei jedem Wetter, im Sommer wie im Winter, starken Zuspruch von Fans aus aller Welt.
Aber es geht noch weiter: In Montreux wird mit dem «Freddie for a Day»-Event jedes Jahr am 5. September Freddies Geburtstag gefeiert. Der Anlass – «FFAD» in der Sprache der grössten Fans – dient auch dazu, Spendengelder zu gewinnen für den Mercury Phoenix Trust.
Die Organisation wurde von den Queen-Musikern Brian May und Roger Taylor zusammen mit Manager Jim Beach gegründet, um die tückische Krankheit AIDS zu bekämpfen. Jene Krankheit, der Freddie Mercury erlag.
Auf Du und Du mit Freddie im Studio im Casino Montreux
Eine der beliebten Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten ist der Besuch der «Queen Studio Experience» im Casino Montreux. Etwas merkwürdig zunächst zwar, wenn Du ins Casino trittst und dort eher «We will zock you» statt «We will rock you» angesagt ist.
Aber nicht verzagen. Einfach links abbiegen beim Eingang und bald schon findest Du den Eingang zum Queen-Museum, beziehungsweise zu dieser Ausstellung. Sie ist nicht riesig, aber sie ist ein Muss für alle Fans von Queen.
Ein ganz besonderes Feature ist ein Mischpult, das Du selber bedienen kannst. Mehr Drums, weniger Bass? Mehr Gesang oder stärkeren Gitarren-Sound?
Anzeigen, entdecken, selber aktiv werden: Solche interaktiven Erlebnisse wünsche ich mir in jedem Museum. Solche Sehenswürdigkeiten nützen dem Tourismus – und den Besucherinnen und Besuchern ganz besonders.
Fast fühlt man sich, als würde man an einem Album mitarbeiten. Du kannst Queen-Songs neu abmischen, assistiert von Brian May, der Dich quasi auf eine Tour d’horizon durch die Welt von Queen mitnimmt.
Der legendäre Queen-Gitarrist erklärt Dir das alles über eine Video-Einspielung. Sound-Navigation entdecken, mit einem der Stars der Band am Händchen – prima Sache.
Queen in Montreux: Das Freddie Mercury Hotel
Während die Queen-Sehenswürdigkeiten Freddie-Mercury-Statue, Duck House und Studio Experience auch ausserhalb der Queen-Fangemeinde bekannt sind, bietet Montreux seit Ende August 2018 eine weitere touristische Freddie-Mercury-Referenz, die wohl erst Insidern bekannt ist: Ein Freddy-Mercurie Hotel.
Das Hotel «The Freddie Mercury» liegt gleich am Bahnhof von Montreux. Die Anreise zu diesem Stück Tourismus ist einfach. Mit der Bahn ist man von Lausanne her in 20 Minuten schon beim Hotel. Genau gesagt: Am Gleis eins des Bahnhofs Montreux CFF.
Als Erinnerung an die Ikone, die so viel Zeit in Montreux im Schweizer Kanton Waadt verbracht hat, wurde das Hotel von der Swiss Education Group eröffnet.
Die Swiss Education Group mit Sitz in Montreux ist der schweizweit grösste Anbieter im privaten Hospitality-Sektor; sie betreibt in Montreux und an andren Schweizer Standorten fünf Schulen im Bereich der Hotelfachausbildung und der Kochkunst.
Wenn wir grad beim Essen sind. Im Hotel, das 89 Zimmer auf fünf Etagen umfasst, spielt auch die Kulinarik eine Rolle. Man isst im Restaurant @Freddie’s natürlich nicht von irgendwelchen Tellern. Sondern selbstverständlich aus Signature-Gefässen, welche die Freddie-Mercury-Statue abbilden.
Klar, dass im Hotel Freddies Silhouette prominent auftaucht. Neben vielen anderen Memorabilia-Stücken ist es diese schlichte Abbildung, die einem sofort auffällt auf einer Tour durchs Hotel von und für Freddie Mercury.
Die ikonografische Grafik ist omnipräsent im Haus und lässt sich an verschiedenen Orten entdecken.
Das waren die schönen Nachrichten. Jetzt kommt – mindestens für glühende Freddie-Verehrer – die andere Nachricht: Du darfst nicht einfach so rein in dieses Hotel.
Das The Freddie Mercury wird als sogenanntes «Privathotel» geführt, was bedeutet, das es nur eingeladenne Gäste und Partnern der Swiss Education Group offen steht. Zusätzlich dient es als Schulungszentrum für Fachleute
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Zur AnmeldungFreddie Mercury Montreux: Ein Baby-Bild. Nur für Dich
Immerhin gut für Dich: Der Internaut durfte rein. Und kann Dir hier noch ein Baby-Bild zeigen aus dem Hotel The Freddie Mercury. Was ich versichern kann: Auch ohne Übernachtung im designierten Hotel ist Montreux für glühende Queen- und Freddie-Mercury-Fans immer eine Reise wert.
Und sollte sich das Belegungs-Regime in diesem Hotel irgendwann ändern, so möchte der Internaut vorschlagen: We will book you. Oder in deutscher Sprache. Du wirst es hier erfahren.
WOW Andreas – und ich als Queen Fan – von allerfeinsten dein neuester NL – toll recherchiert – süffig geschrieben – ein PR Profi eben …. da kann ich nur sagen …. WE WILL ROCK YOU ! thank you.
Hallo Peter, danke für Dein Feedback, sehr freundlich, sehr willkommen! Wobei: als PR-Mann sehe ich mich natürlich nicht. Der Interaut soll, wie es sich für Journalisten gehört, frei von irgendwelchen Geldgebern im Hintergrund berichten. Have a nice day, schöner Gruss, -derInternaut-
ja klar Andreas, sorry – mia colpa – habe doch wirklich die Kommunikations-Instrumente und deren Impact zum Leser von „PR vs. Journalismus“ leider durcheinander gebracht… ojemine meine SAWI Ausbildung als Marketer & Sales ist halt schon 18 Jahre her ;>)
gruss – Peter
Easy, Mann! Dein Ferdback hat mich gefreut. Das zählt vor allen anderen Dingen.