Wandern ohne Gepäck: Auch im Alpenbogen kennt man den Sherpa-Effekt, der mehr Spass am Wandern und Hiken macht.
Es war irgendwo zwischen Tarkeghyang und Sermathang. Schuld war wohl die dünne Luft Nepals, die starke UV-Strahlung, die Anstrengung – oder alles zusammen. Auf jeden Fall fragte ich unseren Sherpa in einer Trekking-Pause etwas, das er sehr merkwürdig fand: «Darf ich auch mal tragen?» Ich durfte.
Träger Asha schnallte ab: zwei Gast-Rucksäcke, einen kleineren für sich selbst, alles mit Schnüren aneinandergebunden, über die Schultern geschwungen und mit einem Stirntrageriemen austariert. Für einmal wollte ich am eigenen Leib spüren, welche Schwerstarbeit der Träger für uns verrichtete.
Wandern ohne Gepäck: Da sind Profis am Werk
Als ich das gegen 30 Kilogramm schwere Multipack schulterte, schossen mir drei Dinge durch den Kopf. 1. Asha macht einen irre harten Job. 2. Wie schön es ist, mit freiem Rücken zu wandern. Dann kam mir Gedanke Nummer 3: Wenn mir nicht sofort jemand dieses Multipack abnimmt, falle ich hintenüber! Asha kümmerte sich sofort, was mir sehr recht war, um die Punkte 3 und 1.
Zurück in der Schweiz gewann Gedanke 2 an Aktualität. Und ich frage mich, auch wegen der aktuellen Heisswetterlage: Wie sehr pflegt man dieses Thema im Wanderland par excellence? Kann man freien Rückens auf eine mehrtägige Bergreise gehen?
Hinten ohne: Wandern ohne Gepäck in der Schweiz
Man kann. Sachdienliche Angebote gibt es etwa unter www.alpavia.ch. Hübsch auch, wie sich die Häuser der Hotelgruppe Private Selections rückenfrei erwandern lassen. Passendes Stichwort dazu: «Wander-Hotel-Hopping». Wanderungen mit organisiertem Gepäcktransport bietet auch Eurotrek an.
Was ich verstehe: Hierzulande wird das Gepäck weniger von Trägern und vielmehr von Motoren, in Ausnahmefällen auch von Lasttieren, transportiert. Was ich vermisse: eine umfassende Internet-Über-Adresse, die alle Angebote bündelt. Man muss ja nicht immer gleich so super-leicht unterwegs sein wie die Weit-Wandererin Domi Magnusson.
Hier gibts eine Online-Marktlücke
Wer bringt Sherpa-Switzerland in seiner ganzen Breite und Tiefe online, wer besetzt das Thema «hinten ohne» grossflächig und zeigt uns die Karte des ganzen Wanderwunderlandes in seiner rückenfreien Pracht?
Wobei mein Rücken in Nepal natürlich nicht ganz frei war. Einen kleinen Tagesrucksack trug ich selber. Einen, der jeden Tag an Gewicht verlor. Wozu wiederum der Sherpa beitrug: Mein Wochenvorrat an der Knabberware Darvida war sein allerliebster Treibstoff.
© SonntagsZeitung; 26.07.2015

Wandern ohne Gepäck: Übrigens
Wenn Du nun aber trotzdem mit Rucksack auf Wanderung gehen solltest: Es gibt smarte Wege, sein Gepäck zu reduzieren.
Hier lernst Du, wie eine Semi-Profi-Wandersfrau um jedes Gramm Gewicht kämpft – und ihren Rucksack immer leichter macht.
Urinierhilfe immer beim Trekking mit dabei
Hier noch ein zusätzlicher Hinweis in Sachen «hinten ohne». Gerade für Frauen ist das Wasserlassen in freier Natur oftmals eine problematische Sache.
Weil sich Frauen, anders als Männer, aus anatomischen Gründen nicht einfach so hinstellen können. In solchen Fällen kann ein portales Pinkel-Gerät Abhilfe schaffen. Hier hat meine Kollegin und Wanderbloggerin Tina Fischer die mobile Urinierhilfe Tinkle Belle getestet.
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