Sehnsuchtsziel Yucatán Mexiko: Endlich reise ich nach 30 Jahren wieder hin. Wie es war. Der Zauber der Cenoten. Der Podcast.
Yucatán Mexiko: Das klingt nach Maya-Ruinen und Dschungel, farbenfrohen Märkten, köstlichem Essen, Musik und einem lebenstüchtigen Volk mit vielen guten Eigenschaften.
Darunter eine wichtige Kernkompetenz: Fiesta machen.
Yucatán Mexiko: Ist es sicher?
So jedenfalls freuten sich Menschen für mich, als ich 1987, 1988 und 1992 das Reiseziel Mexiko nannte. Zu einer Zeit, als Corona nichts mehr als eine harmlose mexikanische Biermarke war. Und nur wenig die Reise-Vorfreude trübte.
Heute, 30 Jahre später, sorgen sich die Mitmenschen, wenn man nach Mexiko reist. Kriminalität, Drogenkrieg, Entführungen, Überfälle: Das Land leidet in weiten Kreisen unter erschreckender Gewaltkriminalität.
Mexiko ist leider sehr viel gefährlicher geworden. Wobei: Das Land mit 130 Millionen Einwohnern und einer Fläche von rund zwei Millionen Quadratkilometern (fast sechs Mal so gross wie Deutschland) ist riesig.
Was bedeutet: Die Gefahr ist nicht in allen 32 Bundesstaaten gleich gross und gleich akut.
Reiseland México: 2 von 32 Staaten gelten als sicher
Einen guten Überblick zur regionalen Lage gibt der Mexican Peace Index, der aufzeigt, welche Gebiete sehr gefährlich sind – und welche Gegenden weniger. Der Bundesstaat Yukatan schnitt in der jüngsten Ausgabe von 2021 bezüglich Sicherheit und Friedlichkeit in Mexiko am besten ab.
Bei den aktuellen Reisewarnungen des US-Aussenministeriums (interaktive Übersichtskarte aller mexikanischen Bundesstaaten hier) erhalten nur gerade zwei mexikanische Staaten das Prädikat «normale Vorsichtsmassnahmen genügen»: Campeche und Yucatán – beide liegen auf der Halbinsel Yucatán.
Mexiko 2023: Das Feeling
Auch in Merida, der Hauptstadt von Yucatán, fühle ich mich sicher. So sicher, dass sich selbst der Gang in eine der dunkleren Strassen zu keiner Tages- und Nachtzeit schlecht anfühlt.
Klar, man lässt den Schmuck am besten daheim, meidet grössere Menschenmengen und bewegt sich mit der gebotenen Vorsicht, die in jeder pulsierenden Stadt angebracht ist.
In der Millionenstadt Merida kann es durchaus geschehen, dass man von wildfremden Menschen gegrüsst wird. Natürlich gilt auch hier, was auf allen anderen Reisen gilt. Und in Mexiko noch un poquito mehr:
Wer etwas Spanisch versteht und spricht, gewinnt schnell einen Platz im Herzen der nach wie vor herzlichen Bevölkerung. Nur schon deshalb, weil ein grosser Teil des grossen Restes nur Englisch spricht. Yucatan Mexiko ist und bleibt ein beliebtes Gebiet für Touristen aus den USA.
Oder aus «Gringolandia», wie es schon 1992 hiess.
México Yucatán: Auch sehenswürdig, was nicht als Sehenswürdigkeit gilt
Klar, wer die weite Reise nach Mexiko antritt, möchte das sehen, was weltberühmt ist. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán etwa die Maya-Ruinen und die Pyramiden von Uxmal oder Chichén Itzá.
Aber im país mágico, dem magischen Land, zeigen sich Highlights und Magie oft auch dort, wo man sie nicht vermutet. An der nächsten Hausmauer, als Malerei auf einem Fenster, als ein Stück Alltagspoesie in Form von malerisch aufgetürmter Mangos auf dem Markt.
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Zur AnmeldungLogo, seit 1992 habe ich ein paar Jahresringe zugelegt. Was ich dabei unter anderem bei mir feststelle: Ich muss nicht alles gemacht und alle sogenannten Sehenswürdigkeiten gesehen haben. Manchmal ist weniger mehr.
Und magischer noch dazu.
Yucatan Mexiko: unberühmter Strand ganz gross
Wenn wir schon bei den Sehenswürdigkeiten sind. Bezüglich Strandleben trumpft die mexikanische Halbinsel Yukatan natürlich mit ganz grossen Namen auf.
Cancún und die Inseln Islas Mujeres und Holbox. Ferner Playa del Carmen, Cozumel und Tulum – das sind Strände und Destinationen der weltweiten touristischen Champions League.
Abseits der famosen Riviera Maya mit ihren karibischen Stränden (die leider vermehrt von einer Algenplage heimgesucht werden), bieten sich auf Yukatan auch viele weniger berühmte Playas an.
Jene, die am Golf von Mexiko liegen, sind (wenigstens zu meiner Zeit im Februar 2023) weniger von den lästigen Braunalgen betroffen. Zauberhaft etwa der lange Strand von Sisal, eine Autostunde von Merida entfernt.
Du hast noch nie von Sisal gehört? Ist mir ganz recht. Was mir noch rechter ist: Wenn das so bleibt.
Klar, auf meiner Mexiko-Reise habe ich auch eine Destination besucht, die lange auf meiner persönlichen Bucket List stand: Tulum. Was ich hier schon einmal sagen kann: In Tulum (Bundesstaat Quintana Roo) gibt es einige Checkpoints, die für Sicherheit an der Karibikküste sorgen sollen, die Nationalgarde patrouilliert in der Gegend.
Meine Learning daraus: Je touristischer eine Region, desto mehr muss man für die Sicherheit tun. Wie ich Tulum an der Riviera Maya in Yucatan erlebt habe, kannst Du hier nachlesen.
Im Land der Maya: Cenote statt Strand
Weniger bekannt als die Resorts und Playas an der Riviera Maya sind die sogenannten Cenoten. Auf dieser Reise hatte ich Zeit, vier dieser magischen Plätze in der Gegend zu besuchen.
Auf der Halbinsel Yukatan gibt es tausende solcher Cenoten. Das sind, einfach gesagt, Badestellen in Karsthöhlen mit kühlem Süsswasser. Man schwimmt hier quasi im Grundwasser der Maya.
Wahrscheinlich werde ich jetzt zum ersten Mal religiös auf meinem Blog. Meine Erweckung in der Cenote ist schuld.
Es muss hier einfach gesagt sein: Baden gehen in einer der vielen Cenoten in Yucatán kommt einer gottähnlichen Erfahrung nahe.
Wenn die Sonnenstrahlen von oben her aufs Wasser treffen und sich in der Tiefe weiter fortsetzen, wenn sich Blicke weit nach unten ins türkis-hellblaue Grund- und Bodenlose öffnen, wenn dann und wann in der Cenote ein Fisch (oder ein Taucher) schemenhaft auftaucht – dann ist das so, wie wenn ein grosser Gong erklingt.
Ein Gong, der den Lauf der Dinge für einen Moment anzuhalten scheint. Cenote sei Dank.
México Yucatán Tipps: Die Fiesta fängt früh an
Zum Thema Fiesta darf ich sagen: Das ist weiterhin eine Kernkompetenz der Mexikanerinnen und Mexikaner. Auf der Halbinsel Yucatán werden da keine halben Sachen gemacht. Wenn auch etwas anders als vermutet.
In den Cantinas von Mérida jedenfalls beginnt die Party oft sehr viel früher als anderswo. Nämlich schon am Nachmittag.
Warum das so ist? Vielleicht deshalb, weil es im Land der Maya schon früh dunkel wird. Oder weil man am nächsten Tag wieder früh los muss. Oder beides.
Was man ganz bestimmt sagen kann: Zu einer Zeit, da in anderen Teilen der Welt noch nicht einmal das Prä-Vorglühen eingesetzt hat, brennt in Yukatan – sprichwörtlich – schon die ganze Hütte.
Yucatán Halbinsel Mexiko Tipps Hotels und Unterkünfte
Früher konnte es nicht einfach und günstig genug sein: So blicken wohl bezüglich Wahl der Unterkunft viele Traveller auf ihre touristische Karriere zurück. Ich auch.
Heute ist mir ein anständiges Hotel oder Airbnb schon etwas wert, gern mit etwas Lokalkolorit und einem gewissen Style. Oder beidem.
An solchen Unterkünften herrscht auf der Halbinsel Yucatán kein Mangel. Stylishes Boutique Hotel, grosszügige Hacienda, Stadthäuser mit Charme und edlem Cachet – alles da für jeden Typus Urlaub.
Vielleicht war das ja 1992 auch schon so. Aber damals fehlte mir auf Tour noch etwas der Blick dafür. Oder das Budget. Oder wahrscheinlich eher: beides.
Noch 30 Jahren wieder in Yucatán México: Fazit
Nach der zweiwöchigen Rundreise auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan kann ich sagen: México ist und bleibt mein país mágico.
Die Herzlichkeit der Leute, Düfte, Bilder und Landschaften – eine Welt für sich. Man kann heute noch Menschen treffen, die Maya sprechen. Dank guter Busverbindungen lässt sich das Land hervorragend bereisen, auch auf komfortable Art und Weise.
Mexiko ist gesegnet mit Reichtum aller Art. Ein Land, das von allem hat und viel gibt, eine Nation mit Potenzial ohne Ende. Und ein Land, das leidet. Unter Gewalt, Kriminalität und erschreckend ungerechter Verteilung des Reichtums.
Reiches Mexiko, armes Mexiko. Das schmerzt und will mir nicht aus dem Kopf. In Yukatan und auch daheim. Reise ich wieder hin? Ja, trotzdem. Aber bitte nicht erst in 30 Jahren wieder.
Yucatán Mexiko nach 30 Jahren: Der Podcast
Kurz nach Rückreise von Mexiko durfte ich bei den Kollegen von «Travelnews» zu Gast sein. Dort erzähle ich mehr über mein persönliches México-Comeback auf der Halbinsel Yucatan, über Cenoten, Reisen – und welches Wort ich neu gelernt habe.
Ich bin natürlich sehr happy, dass ich in der noch jungen Podcast-Reihe «Travel News Talk» über Feelings, Learnings und Unterschiede zwischen gestern und heute sprechen konnte. Hier geht es direkt zum Podcast «Mexiko reloaded».
Und hier geht es noch ein Stückli zurück in meine mexikanische Vergangenheit. Junges und nicht mehr ganz so junges Leben blüht aus de Ruinen.
Einmal 1987 bei den Azteken, on tour im zentralen Hochland von Mexiko bei den Pyramiden von Teotihuacán. Wo ich übrigens ein Erweckungserlebnis in Sachen «Typisch Schweiz» hatte.
Und 36 Jahre später bei den Maya, auf dem Gelände der Ruinen von Cobá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán.
Oh wow, wie die Zeit vergeht. Wow, wie gut meine mexikanischen Zeiten waren. Und wieder sind.
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