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Jahresrückblick 2020: Best of Reiseblog Internaut

Datum

25. Dezember 2020

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Kommentare

Home 9 Reiseblog 9 Jahresrückblick 2020: Best of Reiseblog Internaut

Tessin statt Trinidad, Vanlife statt Vanuatu, Wandern statt Waikiki: So sah das bei vielen Schweizer Reisefüdlis im Coronajahr aus. Und diese Nähe ist auch im Internaut-Reisejahr 2020 spürbar.

Jahresrückblick 2020, hier Rapperswil Zürichsee mit Holzsteg
Jahresrückblick 2020: Gutes und Schönes kann auch nahe liegen. Hier in Rapperswil. (Bild: Internaut)

Jetzt ist wieder Zeit für Rückschau, Rückblende, Retrospektive. Für den Blick in die Vergangenheit, der uns per Flashback noch einmal das Beste des vergangenen Jahres zeigen soll.

Wobei sich manche und mancher natürlich fragt: Ist das beste am Jahresrückblick 2020 nicht die Tatsache, dass dieses Annus horribilis endlich vorbei ist?

Jahresrückblick 2020: Eingecheckt im Corona d’Oro

Stand da eben das Wort «Corona»? Ich habe es so oft gehört, ich mag eigentlich gar nicht mehr. Ein letztes Mal erwähne ich es hier noch.

Weil ich im Oktober in ein ganz spezielles Hotel eincheckte. Du ahnst schon, wie es hiess. Corona. Oder genauer: Corona d’Oro. Wahrscheinlich war der Betreiber noch nie so unhappy mit seinem Namen.

Ich hingegen war sehr happy: Gutes Haus, gut gelegen – nur ein paar Schritte weg von der 50. Starken Strecke, der Via Altabella in Bologna. Va vene.

Was auch bene ist: Bologna ist sicher ein Ziel, das auch in Zukunft wieder ansteuern werde. Zumal seit Ende 2021 ein direkter Zug von Svizzera nach Bologna fährt.

Versuch einer Ehrenrettung: So schlecht wars Du gar nicht, 2020!

Für die allermeisten Betriebe der Reisebranche war 2020 das wohl schlimmste Jahr aller Zeiten. Nur schon deshalb, weil der Covid-Virus viele Reisen verunmöglichte oder aus Gründen wie der Reise-Quarantäne fast nicht planbar machte. Im März 2020 fragte ich mich ernsthaft, ob ich überhaupt noch weiter reisebloggen sollte.

In der gelebten Reise-Realität bedeutete das Coronajahr vor allem: Grössere und länderübergreifende Reisen fielen flach, dafür entdeckten viele von uns all das, was in der Nähe liegt. So ging es auch mir. Und da muss ich retrospektiv sagen: Das Corona-Jahr brachte eine Menge an neuen Erlebnissen. So schlecht warst Du gar nicht, Reisejahr 2020!

Vorhang auf also für meinen Jahresrückblick 2020, der kurz vor der Virus-Attacke beginnt.

Tel Aviv: Starke Stadt, bleibender Eindruck

Das Reiseziel stand schon ewig auf meiner Reise-Wunschliste. So lange sogar, dass ich es schon gar nicht mehr auf meine ewige Reise Bucket-List setzen mochte.

Weil ich fast nicht mehr daran glaubte, tatsächlich einmal nach Tel Aviv zu reisen. Und dann tat ichs doch. Im Februar 2020, als «Corona» für alle von uns bestenfalls eine Biermarke war.

Tel Aviv, Hotel Dave Gordon
Tel Aviv, Dachterrassen-Ausblick nähe Gordon-Strand. (Bild: Internaut)

Was ich sah in Tel Aviv, hat mich schwer beeindruckt. Nicht nur die Bauhaus-Architektur, die Strände, das fantastische Essen, das Nebeneinander der Religionen und das quirlige Viertel Gan Hahashmal.

Sondern vor allem das Gefühl in dieser jungen Stadt, die von Aufbruch, Mut und Lebensfreude geprägt ist.

Vanlife: Ein Anfänger unterwegs im Campervan

Eigentlich hatte ich für den Monat Juni eine Reise geplant, die mich drei Wochen lang nach Skandinavien hätte führen sollen. Aber dann kam – Du weisst es.

Also zogen wir etwas vor, was schon lange in unseren Köpfen drin war: Den Einstieg ins Vanlife.

Vanlife-Tipps Reiseblog Internaut Andreas Güntert
Vier Wände auf vier Rädern: Vanlife-Novize der Internaut. (Bild: Sabin Stettler)

Wir entschieden uns dabei für etwas vom Kleinsten, das es unter dem Namen «Vanlife» überhaupt gibt: Einen VW Caddy Beach, der uns seit Sommer 2020 auch im Alltagsleben als fahrbarer Untersatz dient.

Das Leben im Campervan gehorcht eigenen Gesetzen. Es ist nicht schlecht, wenn man vor der ersten Ausfahrt ein paar Dinge weiss. Als Anfänger hat der Internaut Anfänger-Tipps für Männer festgehalten; die Internautin ihrerseits ging in ihrem Campervan-Ratgeber auf weibliche Themen ein.

Monti di Lego. Monti di was?

Berge im Tessin? Nun ja, da gibt es Klassiker wie den Monte Brè, San Salvatore, Monte Generoso. Was viele von uns in diesem Sommer gemerkt haben: Es gibt noch sehr viel mehr.

In meinem Falle war es so, dass ich es zum ersten Mal auf einen Berg geschafft hatte, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Und wenn ich den Namen hörte, kam mir immer nur dänisches Spielzeug in den Sinn.

Monte di Lego, schöne Wanderung im Tessin.
Lego mal anders: Aussicht auf den Lago Maggiore von den Monti di Lego. (Bild: Internaut)

Etwa eine Stunde Wander-Einsatz braucht es, bis man von Brione sopra Minusio auf die Monti di Lego kommt. Eine Stunde, die sich lohnt.

Zuoberst auf dem Monte di Lego bietet sich eine zauberhafte Aussicht über grosse Teile des Lago Maggiore. Auch so eine Gegend, die ich mal komplett mit dem Campervan er-fahren möchte. Kommt noch.

Jahresrückblick 2020: Maggia statt Malediven

Bleiben wir noch einen Moment im Tessin, der Sonnenstube der Schweiz. Gleich drei Mal war ich im Sommer im Valle Maggia. Zuerst im Juni, danach im hochsommerlichen Juli und August.

Dabei fielen mir drei Dinge auf. Erstens: Wie leer die Badeplätze im Juni noch waren. Zweitens: Wie sie sich dann im Hochsommer füllten. Drittens: Wie wunderschön es ist an den Sandstränden der Maggia.

Maggia bei Ponte Brolla, beschrieben vom Reiseblog Internaut.
Sommerliche Badefreuden: Maggia bei Ponte Brolla. (Bild: Internaut)

Mit etwas Glück findet man auch im Hochsommer ein schattiges Plätzchen an der Maggia. Mein allerliebsten Spot verrate ich hier zwar lieber nicht.

Aber was ich sagen kann: Ponte Brolla ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr leicht von Locarno aus erreichbar. Zu Fuss ist man schnell am kühlenden Fluss. Und ebenso schnell in einem der vielen Grotti in Ponte Brolla.

Jahresrückblick 2020: Neue Serie Reise-Startups

Wenn mich die Arbeit am Reiseblog eines lehrt, dann dies: Es lohnt sich, immer wieder Neues auszuprobieren. Nicht nur die touristische Welt ist in ständiger Bewegung, die Online-Hemisphäre ist es ebenso.

So entschloss ich mich 2020, mit einer neuen Serie all jenen ein Podium zu bieten, die die Reisewelt attraktiver, besser und zugänglicher machen wollen: Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus der Szene der Reise-Startups.

Fernanda Barrence Mutz, CEO The Trip Boutique, auf dem Reiseblog der Internaut im Jahresrückblick 2020
Fernanda Barrence, CEO des Reise-Startups The Trip Boutique. (Bild: pd)

Als erstes Reise-Start-up trat Fernanda Barrence, CEO von The Trip Boutique, in der jungen Serie auf. Drei Dinge freuen mich an der Serie besonders: Es gibt mehr Travel-Startups in unseren Breiten, als ich zunächst dachte.

Zweitens: Frauen spielen als Gründerinnen eine grössere Rolle als angenommen. Und drittens: Bald schon wird hier wieder eine Frau auftreten, die ein sehr spannendes Reise-Jungunternehmen am Start hat. Nur noch sieben Mal schlafen, bis es so weit ist.

Die beliebteste Starke Strecke der Community

2020 markierte ein kleines Jubiläum meiner Serie Starke Srecke, die Stadtstrassen mit Charme zeigt, eine Hommage ans authentisches Stadtleben in aller Welt und an invidividuell bespielte Strassen, die von lokalen und regionalen Anbietern geprägt sind.

Für die 50. Starke Strecke gab ich der Internaut-Community eine Auswahl von sieben italienischen Städten. Die Community beteiligte sich rege, es kam zu einem Kampf zweier Städte. Und so ging das Rennen dann aus.

Altstadt Konstanz Zollernstrasse: Einer der Höhepunkte im Jahresrückblick 2020 von Reiseblog Internaut.
Zollernstrasse Konstanz, beliebteste Starke Strecke 2020. (Bild: Internaut)

Die beliebteste aller Starken Strecken lag 2020 aber nicht in Italien, sondern in Deutschland. Mit riesigem Abstand erhielt die Zollernstrasse Konstanz am meisten Klicks.

Wenn sich das Hin und Her um offene und geschlossene Grenzen endlich wieder mal beruhigt, werde ich wieder hinreisen. Es gibt da noch eine oder zwei Strassen mehr, die abseits vom grassierenden Schweizer Einkaufstourismus liegen.

Jahresrückblick 2020: Meine liebste Starke Strecke

Mit Starken Strecken ist es ein wenig so wie mit den eigenen Kindern: Ein allerliebstes gibt es eigentlich gar nicht. Weil jedes Kind mit seinem Charakter einzigartig und somit unvergleichlich ist.

Und doch: Wenn ich auf 2020 zurückblicke, kommt mir eine Strasse in den Sinn, die absolut prototypisch für das Wesen der Starken Strecke steht.

Altstadt Schaffhausen Webergasse
Unterwegs an der Webergasse Schaffhausen. (Bild: Internaut)

Schaffhausen ist zwar die bisher kleinste Stadt, die je einen Auftritt in der Serie Starke Strecke hatte. Aber auch in einer Mini-Stadt kann gelebte Strassenkultur aufs Schönste verankert sein.

Den Beweis dafür tritt die Webergasse Schaffhausen an. Zwar nur kurz, aber dafür umso reicher mit individuellen Shopping-Anbietern, mit Restaurants, Bars und einer ganz eigenen Geschichte bestückt.

Eine Entdeckung: Die Altstadt von Rimini

Rimini ist einer der ikonischen Tourismus-Destinationen Europas. Wenn man so gemeinhin an den Badeort an der italienischen Adria denkt, rattert das Kopfkino sofort los.

Manche haben unvergessliche Ferien-Erinnerungen an Rimini, weil sie mit den Eltern oder ihrem ersten Sweetheart dort waren. Andere schauderts beim Gedanken an Massentourismus, normierte Strandabschnitte, Gedränge um Liegestühle und Strandtücher.

Rimini Altstadt, Männer disktutieren draussen, helles Licht von Lampen und Restaurants in der Nacht.
Rimini Borgo San Giuliano: Die Altstadt, fernab der Spiaggia. (Bild: Internaut)

Ein ganz anderes Rimini entdeckte ich Ende Oktober 2020. Die Touristenstadt im Off-Season-Modus, per Velo leicht zu entdecken, das Meer mit etwas Mut noch bebadbar, da und dort waren Ristoranti noch offen am Strand.

Zauberhaft aber erschien mit etwas, das ich so nicht erwartet hätte: Rimini verfügt über eine hübsche Altstadt. Zeitweise fühlt es sich an wie ein Filmset des Regisseurs Federico Fellini, der aus Rimini stammte. Die schönste Ecke ist dabei das alte Fischerviertel Borgo San Giuliano. Ich würde und werde jederzeit wieder hinreisen.

Reisejahr 2020: Rapper’s Delight vor der Haustüre

Wenn Grenzen geschlossen sind, wenn grosse Reisepläne verschoben werden müssen, dann gewinnen Ziele in der Nähe an Bedeutung. Man macht endlich mal was, das an schon lange einmal tun wollte.

In meinem Falle hiess dies: Erstmals etwas vollständig entdecken, das nur zehn Kilometer von meinem Homeoffice entfernt liegt.

Rapperswil Abendstimmung, Jahresrückblick 2020
Wo ein Wille ist, ist auch ein Steg: Rapperswil am Zürichsee. (Bild: Internaut)

Der Holzsteg, der von Rapperswil nach Hurden führt, ist ein Highlight am Zürichsee. Endlich schaffte ich es im Herbst 2020 einmal, den ganzen Weg zu gehen.

Wer die Holzbrücke beim Sonnenuntergang begeht, wird als Instagramerin oder Instagramer reich belohnt.

Schrägstes Reise-Gadget

Wenn ich meiner Serie Reise-Gadgets allerlei Travel-Gerätschaften teste, ist oft viel Arbeit involviert. Wie baut man es etwas zusammen? Und, oft schwieriger: Wie erfolgt der Rückbau?

Was weniger oft geprüft wird: Wie verhält sich ein Reise-Gadget im Feuer? Bei Bübi musste es aber sein.

Jahresrückblick 2020 Reiseblog Internaut: Faltflasche Bübi im Test
Faltflasche Bübi musste im Reise-Gadget-Test durchs Feuer. (Bild: Internaut)

Immerhin loben die Erfinder der Faltflasche Bübi ihr Produkt unter anderem damit aus, dass es auch Feuer überstehe. Also prüfte ich das.

In einem zweiten Versuch ging es darum, ob man mit Bübi tatsächlich auch ein Omelett im Feuer zubereiten kann. Auch diesen Beweis wollte ich erbracht haben. Mit einem gewissen Erfolg.

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Zur Anmeldung

Ist Bübi das coolste Reise-Gadget aller Zeiten? Wohl weniger.

War Bübi das schrägste Reise-Gadget im schrägen Reisejahr 2020? Ziemlich sicher.

Autor:in

Andreas Güntert

Andreas Güntert

[email protected]

Seit 1994 erforscht und beschreibt Andreas Güntert hauptberuflich als kritischer Sympathisant der Wirtschaft die Schnittstellen von Konsum, Gesellschaft und Reise-Industrie. Als Reiseblogger der Internaut lotet er das Reise-Internet aus. Der Internaut ist ein Storyteller – unabhängig, munter, pointiert. Und immer seinen Leserinnen und Lesern verpflichtet.

Kommentare

2 Kommentare
  1. Sigi Gübeli

    Herr Internaut: BRAVO zu diesem Jahresrückblick. Bin gerne mitgereist, speziell Tel Aviv ist der Wahnsinn, wie die Österreicherin sagt. Wen‘s a bisserl weiter wegsein darf, – in Zukunft – dann bitte Bhutan! Auf das Reisen !

    Antworten
    • Andrecito

      Ja, also Bhutan, das wär mal was! Wenn ich vor Abreise im Lotto gewinne, würd ichs am liebsten mit dem Campervan machen. Wünsche gute Reise, zunächst mal ins 2021 – und dann zu vielen weiteren Zielen, herzlich, -der Internaut-

      Antworten

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